CAMS
Engl. Akronym für Copernicus Atmosphere Monitoring Service, dt. Copernicus-Atmosphärenüberwachungsdienst; einer von sechs Diensten des Copernicus-Programms der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), betrieben vom Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersage (EZMW). Er wurde am 11. November 2014 gestartet und liefert kontinuierlich und kostenlos Daten und Produkte zum Zustand der Atmosphäre. Die Produkte werden aus der bestmöglichen Kombination von Satellitenbeobachtungen, In-situ-Messungen (z.B. Ballonsonden) und Modellrechnungen gewonnen.
Der CAMS-Dienst unterstützt Entscheidungsträger, die Zusammensetzung der Erdatmosphäre auf globaler und regionaler Ebene kontinuierlich zu überwachen. Von politischen Entscheidungsträgern werden diese Daten beispielsweise dazu genutzt, die Einhaltung des Montrealer Protokolls über Stoffe, die zu einem Abbau der Ozonschicht führen, sicherzustellen. CAMS-Produkte umfassen die Beschreibung der aktuellen Situation (Analyse), die Vorhersage der Situation einige Tage im Voraus (Prognose) und die Bereitstellung konsistenter retrospektiver Datensätze für die letzten Jahre (Reanalyse). Auf Basis der Daten und Produkt können eigene Anwendungen zu atmosphärischen Fragestellungen, wie der lokalen Luftqualitätsanalyse und -vorhersage, entwickelt und operationell betrieben werden.
Das derzeitige Leistungsportfolio, auf das sich CAMS konzentriert, umfasst:
- tägliche Informationen über die globale atmosphärische Zusammensetzung (Treibhausgase (THG), reaktive Gase, Ozon und Aerosole)
- Near-real-time und 4-Tage-Prognosen, sowie eine Reanalyse der Luftqualität (Spurengase und Feinstaub) in Europa
- tägliche Analyse und Prognosen von UV-Strahlung und stratosphärischem Ozon zur Unterstützung von Gesundheitsvorsorge (z. B. Hautkrebsprävention)
- Informationen zur Solaren Strahlung für Nutzer von Solarenergie und für die Landwirtschaft
- Emissionsbestände für atmosphärische Chemietransportmodelle zur Abschätzung von CO2- und CH4-Nettoflüssen an der Erdoberfläche.
Der Service soll zukünftig um ein operationelles Treibhausgas-Überwachungssystem erweitert werden, z.B. um anthropogene CO2- und CH4- Emissionen flächenhaft und quantitativ besser erfassen zu können.
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