Lexikon der Fernerkundung

Sentinel-4

Die vierte Sentinel-Mission ist ebenso wie Sentinel-5 der Beobachtung der Atmosphärenzusammensetzung mit hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung gewidmet. Die Auswertung und Bereitstellung der Daten erfolgt über den Copernicus-Dienst Copernicus Atmosphere Services.

Die Mission Copernicus Sentinel-4 markiert den Beginn einer neuen Ära der Atmosphärenbeobachtung in Europa. Im Gegensatz zum polumlaufenden Copernicus Sentinel-5P wird Sentinel-4 troposphärische Bestandteile über Europa und Nordafrika von einer geostationären Umlaufbahn aus beobachten. Ein Satellit in geostationärer Umlaufbahn scheint sich an einer festen Position am Himmel zu befinden und für Beobachter am Boden unbeweglich zu sein. Die Umlaufdauer entspricht somit der Rotationsperiode der Erde, und der Satellit tastet den ausgewählten Bereich der Erde kontinuierlich ab.

Die Sentinel-4-Instrumente werden auf den geostationären Satelliten Meteosat-Third-Generation Satelliten Meteosat-Third-Generation (MTG) der EUMETSAT mitfliegen und nicht auf eigenen Satelliten. Diese innovative Verbindung zwischen einem geostationären Satelliten der Meteosat-Familie und dem Messinstrument Copernicus Sentinel-4 wird die Messung von Spurengasen in der Erdatmosphäre mit einer zeitlichen Frequenz von etwa 1 Stunde ermöglichen. Die zeitliche Auflösung wird daher zwanzig- bis hundertfach besser sein als bei den derzeitigen LEO-Missionen.

Instrument Sentinel-4/UVN auf MTG-S Instrument Sentinel-4/UVN auf MTG-S Quelle: Eumetsat

Für die vier MTG-Imager-Satelliten (ab 2022) steuert die Sentinel-4-Mission das Hauptinstrument Flexible Combined Imagerbei (FCI). Auf den zwei MTG-Sounder-Satelliten (ab 2024) beinhaltet die Sentinel-4-Mission einen abbildenden Thermal-Infrarot-Sounder (IRS) und ein hochauflösendes Spektrometer für den ultravioletten, sichtbaren und nah-infraroten Spektralbereich (UVN). Es dient der kontinuierlichen Überwachung von Spurengasen (v.a. O3, NO2, SO2, HCHO) in der Atmosphäre mit hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung (8 km), wobei der Schwerpunkt auf troposphärischen Gasen liegt.

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