Lexikon der Fernerkundung

DOAS

Engl./dt. Akronym für Differential Optical Absorption Spectroscopy / Differentielle Optische Absorptionsspektroskopie; ein in der Physik und physikalischen Chemie gebräuchliches Fernerkundungsverfahren, mit der sich Spuren chemischer Verbindungen qualitativ und quantitativ nachweisen lassen. Mit DOAS können NO2, O3, SO2, NH3, NO, HCHO, Benzol, Toluol, NO3, und HNO2 gemessen werden.

Die DOAS basiert auf der von Frequenz bzw. Wellenlänge abhängigen Absorption von Licht in gasförmiger Materie. Das Licht kann hierbei von einer künstlichen Quelle wie einer Xenon-Hochdrucklampe oder Halogenlampe als auch von einer natürlichen, extraterrestrischen Quelle wie der Sonne stammen. DOAS-Geräte arbeiten mit sichtbarem und UV-Licht. Die Spurengaskonzentrationen in einem Luftvolumen werden dabei aus den jeweils charakteristischen Absorptionsstrukturen durch Vergleich mit Absorptionslinien in Referenzspektren bestimmt. Hierauf geht die Bezeichnung "differentielle Absorptionslinien" zurück.

In der Satellitenfernerkundung ist das DOAS-Prinzip beispielsweise bei den Sensoren GOME auf ERS-2 sowie GOMOS und SCIAMACHY auf ENVISAT realisiert. Die DOAS-Methode zur Messung atmosphärischer Spurengase wird auch eingesetzt, um den Austausch von Gasen zwischen der Atmosphäre und dem Meer in Laboruntersuchungen zu erforschen und flächenaufgelöst direkt den Wassergehalt und die Konzentration verschiedender Substanzen in Pflanzenblättern zu messen.


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