Lexikon der Fernerkundung

Windscatterometer

Aktives Mikrowellengerät, das über mehrere Antennen (meistens 3) mit unterschiedlichen Blickrichtungen zur Flugrichtung die Wasseroberfläche mit Radarpulsen bestrahlt und dann die rückgestreute Radarintensität, eine Funktion der kurzskaligen Rauhigkeit der Wasseroberfläche und damit der Windgeschwindigkeit, misst. Auf den inzwischen inaktiven europäischen Fernerkundungssatelliten ERS-1 und -2 befand sich ein solches Windscatterometer, das in Auflösungszellen von 50 x 50 km in einem 500 km breiten Streifen rechts zur Satellitenlaufbahn die Windgeschwindigkeit in Betrag und Richtung misst.

Ferner war der japanische ADEOS-II und der amerikanische QuikSCAT mit fast identischen Versionen des Instruments SeaWinds ausgestattet. Aktuell (2014) sind ein Ku-Band-Scatterometer (SCAT) auf dem indischen OceanSat-2, sowie zwei C-Band-Scatterometer (ASCAT) an Bord der europäischen MetOp-A und MetOp-B in Betrieb. Diese Konstellation wurde im September 2014 ergänzt durch das an der ISS montierte ISS-RapidScat.

Beispielgrafik: Starker Sturm im Nordatlantik

Am 12. Dezember 2013 verstärkte sich im Nordatlantik südlich von Grönland ein großes und starkes Sturmtief. Das ASCAT Scatterometer auf EUMETSATs Metop hob um 22:41 UTC drei Gebiete über dem Wasser hervor, die eine Reihe von fernerkundeten Winden von 50 Knoten oder mehr (rote Windpfeile) aufwiesen. Die stärkste Windgeschwindigkeit innerhalb dieses ASCAT-Streifens betrug 54 Knoten und befand sich im größten Bereich der roten Windpfeile südlich des Sturmzentrums.

Die Grafik enthält Daten des amerikanischen Wettersatelliten GOES-13, aufgenommen mit dessen Wasserdampf-Kanal und des europäischen MetOp mit seinem ASCAT.

Starker Sturm im Nordatlantik Scat_Winds_-_10m_20131212_2241 Quelle: CIMSS Satellite Blog

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