Topographie
Engl. topography; aus den griechischen Worten topos (Ort) und graphein (Beschreibung) abgeleiteter und unterschiedlich definierter Begriff folgender Inhalte:
- Als Ortsbeschreibung die Lehre vom begrifflichen und meßtechnischen Erfassen, analogen und digitalen Modellieren und Darstellen des Georaumes, seiner Objekte und ihrer Bezüge (z.B. topographische Objekte, Reliefformen).
- Syn. mit Gelände, Relief oder Terrain die natürliche Erdoberfläche mit ihren Höhen, Tiefen, Unregelmäßigkeiten und Formen. Physikalisch gesehen ist sie die Grenzschicht zwischen der festen Erdkruste (Lithosphäre) auf der einen, der Luft (Atmosphäre) und den Gewässern (Hydrosphäre) auf der anderen Seite.
- In der Kartographie die naturtreu darzustellende Oberfläche mit ihren typischen Landformen und auch die Darstellung der mit dem Gelände fest verbundenen natürlichen und anthropogenen Oberflächenobjekte.
- In der Meteorologie die Beschreibung der variierenden Höhenlage einer Isobarenfläche, ähnlich in der Ozeanographie die Beschreibung der Unregelmäßigkeiten des Meeresspiegels, die Meerestopographie (s. Topex-Poseidon).
Als Teilgebiet des Vermessungswesens erfordert die Topographie genaue Kenntnisse über das Relief, seinen Formenschatz und die darauf befindlichen natürlichen und anthropogenen Geo-Objekte (topographische Objekte). Diese Kenntnisse sind Voraussetzung für das begriffliche Erfassen des Georaums. Für die messtechnische Erfassung werden Messmethoden der Geodäsie, Photogrammetrie, Fernerkundung und Hydrographie eingesetzt. Ergebnis sind digitale Geodaten, die die Landschaft und ihre Objekte in diskretisierter Form beschreiben. Sie werden zu einem umfassenden digitalen Datenmodell aufbereitet, das den Kern eines topographisch-kartographisch ausgerichteten Geoinformationssystems (GIS) bildet. Es ist digitale Basis für die automatisierte Herstellung topographischer Karten und/oder die Integration weiterer fachspezifischer und anwendungsbezogener Daten, auch aus anderen Disziplinen.