Fernerkundung (FE)
Unter Fernerkundung versteht man die Erfassung von Informationen über ein Objekt oder ein Phänomen ohne physischen Kontakt mit dem Objekt, im Gegensatz zur Beobachtung vor Ort. Der Begriff wird insbesondere für die Erfassung von Informationen über die Erde und andere Planeten verwendet. Die Fernerkundung wird in zahlreichen Bereichen eingesetzt, u. a. in der Geophysik, der Geographie, der Landvermessung und den meisten geowissenschaftlichen Disziplinen (z. B. Explorationsgeophysik, Hydrologie, Ökologie, Meteorologie, Ozeanographie, Glaziologie, Geologie); sie findet außerdem u. a. in den Bereichen Militär, Nachrichtendienste, Handel, Wirtschaft, Planung und humanitäre Hilfe Anwendung.
Fernerkundungssystem (A) Energiequelle oder Beleuchtung (B) Strahlung und Atmosphäre (C) Wechselwirkung mit dem Ziel (D) Erfassung der Energie durch den Sensor (E) Übertragung, Empfang und Verarbeitung (F) Auswertung und Analyse (G) Anwendung Quelle: ESA |
Im heutigen Sprachgebrauch bezieht sich der Begriff Fernerkundung im Allgemeinen auf den Einsatz von satelliten- oder flugzeuggestützten Sensortechnologien zur Erkennung und Klassifizierung von Objekten auf der Erde. Die Fernerkundung umfasst sowohl die Oberfläche als auch die Atmosphäre und die Ozeane und basiert auf sich ausbreitenden Signalen (z. B. elektromagnetische Strahlung). Sie kann unterteilt werden in "aktive" Fernerkundung (wenn ein Signal von einem Satelliten oder Flugzeug zum Objekt gesendet und dessen Reflexion vom Sensor erfasst wird) und "passive" Fernerkundung (wenn die Reflexion des Sonnenlichts vom Sensor erfasst wird).
Siehe auch die Ausführungen im Kapitel Einführung in die Fernerkundung.