TARANIS
Engl. Akronym für Tool for the Analysis of RAdiation from lightNIng and Sprites, gleichzeitig auch Bezeichnung für den gallischen Gott des Blitzes und des Donners; raketenseitig fehlgeschlagene wissenschaftliche Satellitenmission des CNES zur Untersuchung der impulsartigen Energieübertragung zwischen der Atmosphäre und dem erdnahen Weltraum, die über Stürmen zu beobachten ist. Dieser Transfer geht mit sehr starken, sog. transienten Leuchtereignissen (blue jets, red sprites, halos, elves etc.) sowie intensiver Gamma- und Röntgenstrahlung einher.
Transiente Leuchtereignisse Dieses Diagramm veranschaulicht die Morphologie der verschiedenen transienten Leuchtereignisse (TLEs), die in der Atmosphäre auftreten, darunter rote Sprites, blaue Jets und Elfen. Es wird auch eine zusätzliche Art von Entladung von Cumulonimbus-Oberseiten angezeigt, die ein echter "Wolke-zur-Stratosphäre"-Blitz oder einfach eine weitere Manifestation des Blaustrahl-Phänomens sein kann. Quelle: Wunderground |
Zu diesem Zweck sollte ein 185 kg schwerer Mikrosatellit des Typs Myriade verwendet werden, der in 700 km Höhe auf einer fast sonnensynchronen Umlaufbahn 7 verschiedene Messinstrumente mitführen sollte, die auf die Erde ausgerichtet werden. Die Instrumente sollten Bilder dieser Phänomene machen, elektrische und magnetische Feldstärken und Elektronenströme messen und die Gamma- und Röntgenstrahlung erfassen. An der Entwicklung dieser Instrumente waren zahlreiche französische Forschungsinstitute beteiligt sowie Forscherteams aus Japan, den USA, Polen und der Tschechischen Republik.
TARANIS TARANIS (Tool for the Analysis of RAdiations from light NIngs and Sprites) ist ein Mikrosatellitenprojekt des Myriade-Programms des CNES, das sich der Untersuchung spontaner Energietransfers zwischen der Atmosphäre und der Weltraumumgebung der Erde widmet, die über Gewitterregionen beobachtet werden. Quelle: CNES |
Zusammen mit dem spanischen Erdbeobachtungssatelliten Seosat sollte TARANIS mit einer Vega-Startrakete von Kourou aus ins All gebracht werden. Kurz nach dem Start am 17.11.2020 wurde eine Abweichung der Flugbahn festgestellt. Dieser Kontrollverlust sei dauerhaft gewesen. Auslöser sei eine Kabelverwechslung beim Bau der Rakete gewesen. Die Rakete und die beiden Satelliten wurden zerstört.
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