HELIOS II
Die zweite Generation der europäischen optischen Satellitenaufklärungssysteme, entwickelt im Rahmen eines Gemeinschaftsprogramms unter Beteiligung Frankreichs, Belgiens und Spaniens. Das System aus zwei Satelliten und einem Bodensegment bietet eine Reihe von Verbesserungen: höhere Bildauflösung, IR-Bildverarbeitung für Nachteinsätze und kürzere "Revisit"-Zyklen. Darüber hinaus gibt es Instrumente, die für Abhörmaßnahmen eingesetzt werden (Telefongespräche etc.).
Neben Aufklärungsarbeiten dient Helios ebenso dazu, Guidingsaufgaben beim Einsatz der europäischen Marschflugkörper vom Typ Storm Shadow/ SCALP zu übernehmen.
Das neue Nutzer-Bodensegment wurde 2003 in Dienst gestellt und der erste Satellit der neuen Generation Helios IIA, wurde von der Trägerrakete Ariane am 18. Dezember 2004 in die Umlaufbahn gebracht. HELIOS IIB wurde im Dezember 2009 gestartet.
HELIOS II gilt nicht nur als bahnbrechender Fortschritt im Hinblick auf die Fähigkeit Europas, satellitengestützte militärische Aufklärungsdaten zu nutzen, sondern eröffnet auch neue Dimensionen für die europäische Verteidigung. Neue bilaterale Vereinbarungen (Frankreich-Deutschland, Frankreich-Italien) werden den gemeinsamen Zugriff auf die von HELIOS II, dem deutschen Radarsatellitensystem SAR-Lupe und dem italienischen System Cosmo-SkyMed gelieferten Daten ermöglichen.
Das System Helios II wird inzwischen durch die Composante spatiale optique (CSO) ersetzt, ein französisches Programm mit drei militärischen Beobachtungssatelliten.