Lexikon der Fernerkundung

Digitales Geländemodell (DGM)

Engl. digital terrain model (DTM), franz. modèle numérique de terrain; in der Geodäsie und Kartographie verwendete digitale Informationen, in denen räumliche Koordinaten eines Ausschnitts der Erdoberfläche gespeichert sind.

DIN 18716 definiert: [Ein] "Datensatz von Höhenwerten und weiteren Linienelementen (z.B. Bruchkanten), die einem übergeordneten Koordinatensystem zugeordnet sind, die die Geländestruktur hinreichend repräsentieren".

Das digitale Geländemodell findet u. a. Verwendung bei der automatisierten Kartenherstellung (z. B. Schummerungs- und Reliefkarten). In der Luftbildaufnahmetechnik stellt das digitale Geländemodell als Grundlage zur Erstellung von Orthogonalprojektionen einen deutlichen Fortschritt dar. Einfache Luftbilder entstehen aus der Zentralprojektion, die durch parallaktische Verschiebungen Lagefehler aufweist. Diese Lagefehler entstehen durch stärkere Höhenunterschiede im Gelände und durch größere Abstände zum Bildnadir, dem senkrecht über dem Mittelpunkt des Bildes gelegenen Punkt. Die Orthophototechnik bietet die Möglichkeit, Aufnahmen aus der Zentralprojektion differentiell zu entzerren und in orthogonal projezierte, photogrammetrische Luftbilder umzuwandeln. Durch die Entwicklung dieser Technik um 1960 konnten bereits alle Erdteile mittels der Orthoprojektion auf Luftbildkarten aufgenommen werden.

In den Geowissenschaften wird eine Verknüpfung des digitalen Geländemodells mit anderen Datensystemen, z. B. Geographischen Informationssystemen (GIS), digitalen Fernerkundungsdaten sowie thematischen Karten unterschiedlichster Inhalte praktiziert. Hierbei ist ein einheitliches geometrisches Bezugssystem erforderlich.

Datenerfassung für Digitale Geländemodelle

Daten werden mit einem Datenerfassungsgerät erfasst, einem Gerät zur Analog-Digital-Wandlung (A/D-Wandlung) von Karten-, Bild- oder Modellkoordinaten und deren Codierung. Die registrierten Daten werden am Datenerfassungsgerät aufbereitet, in Datenverarbeitungsnetze übergeleitet oder auf Datenträger ausgegeben. (vgl. Grafik)

Datenerfassung für Digitale Geländemodelle Datenerfassung für Digitale Geländemodelle Quelle: Geoinformatik-Service, Universität Rostock

Anwendungsbeispiele für Digitale Geländemodelle:

Kartographie

Reliefanalyse

Weitere Beispiele


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