Lexikon der Fernerkundung

AVIRIS

Engl. Akronym für Airborne Visible InfraRed Imaging Spectrometer. Der hyperspektrale Fernerkundungssensor misst Strahlung im sichtbaren und infraroten Bereich zwischen 400 nm und 2500 nm. Diese 2100 nm breite Spanne ist in 224 einzelne (aber zusammenhängende) Kanäle eingeteilt, was eine in der Fernerkundung einzigartige spektrale Auflösung darstellt. Zuerst wurde das flugzeuggetragene System 1987 eingesetzt, bisher auf vier verschiedenen Plattformen:

AVIRIS ist ein optomechanischer Scanner, der pro Bildzeile 614 Pixel aufzeichnet. Die Pixel- (Auflösung) und die Streifenbreite hängt dabei natürlich von der Flughöhe und damit von der Plattform ab. Mit der ER-2 (Flughöhe = 20 km) wird eine Auflösung von 20 × 20 m bei 11 km Streifenbreite erreicht. Von der Twin Otter getragen (Flughöhe = 4 km), können Werte von 4 × 4 m bzw. 2 km erzielt werden.

Das Hauptziel des AVIRIS-Projekts ist die Identifizierung, Messung und Beobachtung von Bestandteilen der der Erdoberfläche und der Atmosphäre mit Hilfe der molekularen Absorption und der von der Partikelstreuung erzeugten Signaturen. Die Daten dienen vornehmlich dem Verständnis von umweltrelevanten Prozessen und des Klimawandels. Damit betreffen die Forschungsfelder von AVIRIS die Bereiche Ökologie, Ozeanographie, Geologie, Schneehydrologie, Wolken und Atmosphäre.

Einsatzgebiete waren bisher die USA, Kanada, Teile Südamerikas und Europa. Ein AVIRIS-ähnliches Instrument zur Erkundung der mineralogischen Verhältnisse auf dem Mond wurde 2008 als Beitrag der NASA zur indischen Sonde Chandrayaan-1 gestartet: der Moon Mineralogy Mapper.

AVIRIS-NG (Next Generation) ist seit 2012 im Einsatz und gewährleistet die Datenkontinuität zu AVIRIS Classic.

Weitere Informationen:


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