Auswertung
Engl. processing and interpretation, franz. évaluation et interprétation; allgemein alle Maßnahmen, aus Bildern, hier von Luft- und Satellitenbildern, irgendwelche Werte zu entnehmen sowie diese bereitzustellen und weiter zu bearbeiten. Dazu gehören Bildinterpretation, Bildinterpretation, Bildtransformation, (geometrische) Bildmessung und die bildliche, graphische oder digitale Ausgabe der Ergebnisse (Auswerteergebnisse). Die Ziele, die bei der Bildauswertung verfolgt werden, können sehr verschieden sein. Sie reichen beispielsweise von der Messung einzelner geometrischer Größen bis zur Analyse komplexer sozioökonomischer Zusammenhänge. Entsprechend groß sind die eingesetzten Methoden und Hilfsmittel.
In der Vielfalt der Auswerteprozesse kommen drei Grundaufgaben immer wieder vor. Einmal wird von der menschlichen Fähigkeit Gebrauch gemacht, "Bildinhalte" wahrzunehmen, sich bewusst zu machen und daraus Schlüsse zu ziehen. Die Vorgänge werden unter dem Begriff visuelle Bildinterpretation zusammengefasst. Dann werden die zwischen den Bildern und den abgebildeten Objekten bestehenden geometrischen Beziehungen genutzt, um geometrische Größen abzuleiten. Die geschieht durch photogrammetrische Auswertung. Und schließlich werden die vielfältigen Möglichkeiten der rechnerischen Verarbeitung herangezogen, um aus vorliegenden Bilddaten gewünschte Informationen zu extrahieren. Dazu dienen die Verfahren der digitalen Bildverarbeitung.
In der Praxis sind diese einzelnen Verfahren meist eng miteinander verknüpft, gehen vielfach ineinander über oder laufen gleichzeitig ab. Vor allem darf nicht übersehen werden, dass auch die Ergebnisse rechnerischer Prozesse in aller Regel abschließend in Bildform wiedergegeben werden, sei es auf dem Monitor oder auf Papier. Sie werden damit selbst wieder zum Gegenstand der visuellen Bildinterpretation.
Nach DIN 18716 steht der Begriff für die "Gesamtheit der Vorgänge zur Aufbereitung, Analyse und Interpretation der digitalen Bilddaten".