Lexikon der Fernerkundung

Automatic Identification System (AIS)

Syn. Universal Automatic Identification System (UAIS), dt. Automatisches Identifikationssystem; Bezeichnung für ein Funksystem, das durch den Austausch von Navigations- und anderen Schiffsdaten die Sicherheit und die Lenkung des Schiffsverkehrs verbessert. Es wurde am 6. Dezember 2000 von der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO) als verbindlicher Standard angenommen.

AIS dient entsprechend der Leistungsnorm der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation (IMO) folgenden Zwecken:

AIS verbessert die Planung und Entscheidungsfindung an Bord, da nicht nur Position, Kurs und Geschwindigkeit der umgebenden Schiffe übertragen werden, sondern auch Schiffsdaten (Schiffsname, MMSI-Nummer, Funkrufzeichen etc.). Dies erleichtert z. B. Absprachen zwischen Schiffsführern über Funk. AIS funktioniert unabhängig von Einschränkungen der optischen Sicht und der Radarwellen-Ausbreitung (z. B. Verdeckungen oder Abschattungen), so dass auch Schiffe erkannt werden können, die sich hinter einem Kap oder hinter einer Flusskurve befinden, sofern die im UKW-Frequenzbereich ausgestrahlten Signale durchdringen.

Die ESA hat Küstenbehörden dabei unterstützt, bis zu 70 % mehr Schiffe zu verfolgen und fast dreimal mehr Schiffspositionen per Satellit zu erfassen, als zuvor möglich war. Dazu hat die norwegische Fa. Kongsberg Seatex mit Unterstützung der ESA hochmoderne Empfänger entwickelt, die 2017 an Bord von zwei NorSat Mikrosatelliten ins All gebracht wurden. Die Satelliten erweitern die Empfangbarkeit von Schiffssignalen von ca. 74 km in Meereshöhe auf ca 2.500 km von einem niederen Orbit aus. Damit können mehr Schiffe gleichzeitig erfasst werden.

Weitere Informationen:


Pfeil nach linksAuswertungLupeIndexAutomatische KlassifizierungPfeil nach rechts