optischer Sensor
Engl. optical sensor, franz. capteur optique; passiver Sensor zur Aufzeichnung elektromagnetischer Strahlung im Bereich des sichtbaren Lichts bzw. die nah daran liegenden Frequenzen im Ultraviolett- bzw. Infrarotbereich des Spektrums. Die damit arbeitende Fernerkundung nutzt die natürliche Strahlungsenergie im Wellenlängenbereich zwischen 0,3 und 3 μm (Mikrometer) sowie die objekteigene thermale Ausstrahlung der Objekte von 3 bis 14 μm. Die Aufnahmesysteme der Sensoren sind so ausgelegt, dass sie in Abschnitten des elektromagnetischen Spektrums aufzeichnen, in denen es nicht zu atmosphärischen Absorptions- und Refelexionsprozessen kommt (sog. atmosphärische Fenster). Bildhafte Darstellungen von den für uns Menschen nicht sichtbaren Wellenlängenbereichen werden in sogenannten Falschfarbenbildern dargestellt, wie z.B. farbkodierten Wärmebildern (blau = kalt, rot = warm).
Der Blick aus der Distanz von oben auf die kleinräumigen Strukturen von Städten oder auf ihre großflächigen Übergänge zum Umland erlaubt es, über die flächendeckende Perspektive Zusammenhänge zu erkunden und zu verstehen. Aus Erdbeobachtungsdaten kann das physische Erscheinungsbild einer Stadt (bebauter Raum, Verkehrsinfrastruktur, Frei- und Gewässerflächen) abgeleitet werden. Gleiches gilt für stadtklimatologische Fragen. Je nach Sensor und Aufgabenstellung können verschiedene Auflösungsstufen gewählt werden, die die Erfassung auf einer eher regionalen Stadt-Umland-Ebene, über Stadtstruktur-, dann Blockebene bis hin zur grundrissgenauen Gebäudekartierung erlauben. Auch bieten Erdbeobachtungsdaten bei hoher temporaler Auflösung, d.h. häufig wiederholten Aufnahmen, die Möglichkeit Zeitreihen zu generieren, um mit ihrer Hilfe die ständige Weiterentwicklung urbaner Räume und ihrer Umgebung zu beschreiben und zu analysieren.
Weitere Informationen:
- High Resolution Optical Imagers (The Earth Observation Handbook Rio+20)