Lexikon der Fernerkundung

cloud (radiative) forcing

Engl. für Wolkeneinfluss; der Begriff bezeichnet den Unterschied der Komponenten der Strahlungsbilanz bei durchschnittlicher Bewölkung und bei wolkenfreien Bedingungen. Vereinfacht gesagt können Wolken nach aktuellem Kenntnisstand die Albedo von 15 % auf 30 % erhöhen, was eine Reduzierung der absorbierten Solarstrahlung von ungefähr 50 W/m² zur Folge hat. Dieser kühlende Effekt wird z.T. durch die Treibhauswirkung der Wolken wettgemacht, der die ausgehende langwellige Strahlung (OLR) um ca. 30 W/m² mindert, sodass der Nettoeinfluss der Wolken auf die Strahlungsbilanz zu einem Verlust von 20 W/m² führt. Wären die Wolken hypothetisch entfernt und alle anderen für die Strahlungsbilanz wichtigen Faktoren blieben gleich, käme die eben genannte Energiemenge hinzu, und die Erdatmosphäre würde sich erwärmen.

Wolken und ihr Einfluss sind eine der größten Unsicherheiten bei der Berechnung des Klimas der Zukunft mit Hilfe globaler Klimamodelle.


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