Lexikon der Fernerkundung

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt ist das Forschungszentrum der Bundesrepublik Deutschland für Luft- und Raumfahrt. Darüber hinaus verknüpft es seine wissenschaftlichen Arbeiten und technischen Entwicklungen in diesen Bereichen mit seinen Kompetenzen in Energie, Verkehr, Sicherheit und Digitalisierung. Es besitzt eine Brückenfunktion zwischen Wissenschaft und Wirtschaft und bündelt seine Kräfte programmatisch in Netzwerken mit leistungsstarken Partnern im In- und Ausland. Über die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR (vormals DLR Raumfahrtmanagement) mit ihren rund 350 Mitarbeitenden in Bonn ist das DLR im Auftrag der Bundesregierung für die Planung und Umsetzung der deutschen Raumfahrtaktivitäten zuständig. Zudem fungiert das DLR als Dachorganisation für einen der größten Projektträger Deutschlands.

Das DLR hat circa 10.300 Mitarbeitende (Stand Februar 2021). Es unterhält 55 Institute, Test- sowie Betriebseinrichtungen und ist an 30 Standorten vertreten: Köln (Sitz des Vorstands), Augsburg, Berlin, Bonn, Braunschweig, Bremen, Bremerhaven, Dresden, Göttingen, Hamburg, Jena, Jülich, Lampoldshausen, Neustrelitz, Oberpfaffenhofen, Oldenburg, Stade, Stuttgart, Trauen und Weilheim. Der größte Standort mit rund 1.800 Mitarbeitern ist Oberpfaffenhofen.Damit zählt das Gelände zu den größten Forschungszentren in Deutschland. Insgesamt 13 wissenschaftliche Einrichtungen und Institute sind auf dem Areal außerhalb von München beheimatet.
Das DLR hat Verbindungsbüros in Brüssel, Paris, Tokio und Washington D.C.

Vor dem Hintergrund des Angriffskriegs auf die Ukraine hat der Vorstand des DLR folgende Beschlüsse getroffen:

Wo erforderlich tritt das DLR dazu in die nötigen Abstimmungen mit weiteren nationalen und internationalen Partnern ein.

Als größte Einrichtung der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren steht das DLR im gesellschaftlichen Auftrag für die Forschungsbereiche Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr, aber auch im Forschungsbereich Energie liefert es wichtige Beiträge. Unter dem Namen Helmholtz sind große außeruniversitäre Forschungseinrichtungen Deutschlands zusammengeschlossen. Diese unterscheiden sich von den anderen außeruniversitären Forschungseinrichtungen wie der Max-Planck- und der Fraunhofer-Gesellschaft sowie der Leibniz-Gemeinschaft dadurch, dass sie zum einen Antworten auf die großen und drängenden Frage der gesellschaftlichen Entwicklung von Erde und Umwelt, Gesundheit, Energie, Struktur der Materie, Schlüsseltechnologien und eben Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr geben und zum anderen in der ganzen Breite von den Grundlagen bis zur Anwendung in Dienstleitungen und Produkten forschen und entwickeln.

Im Geschäftsjahr 2019 betrug der Etat des DLR für Forschung und Betrieb 1.155 Millionen Euro, davon waren 46 Prozent im Wettbewerb erworbene Drittmittel. Das vom DLR verwaltete zivile Raumfahrtbudget lag im Jahr 2019 bei insgesamt rund 1.511 Millionen Euro (ohne EUMETSAT und GRACE FO). Davon entfielen rund 933 Millionen Euro auf den deutschen ESA-Anteil. Der deutsche Beitrag zur Europäischen Weltraumorganisation ESA hatte demzufolge einen Anteil von 62 Prozent am gesamten Raumfahrtvolumen. Für das Nationale Raumfahrtprogramm (inklusive METimage und sonstige Ausgaben BMVI) wurden rund 303 Millionen Euro aufgewendet, was einen Anteil von 20 Prozent ausmacht. Für den FuT-Bereich lag das Volumen bei rund 275 Millionen Euro. Der Anteil des forschenden Raumfahrtbereichs am gesamten Raumfahrtbudget betrug somit 18 Prozent. Die Fördermittel des Projektträgers im DLR hatten ein Volumen von 1.540 Millionen Euro und des Projektträgers Luftfahrt von 178 Millionen Euro.

In Deutschland ist das DLR von der deutschen Bundesregierung für die Planung und Umsetzung der deutschen Raumfahrtaktivitäten beauftragt und ist als Projektträger für die Umsetzung von Förderprojekten verschiedener Ministerien der Bundesrepublik Deutschland (u. a. des BMBF, BMWi und des BMVI) zuständig. International arbeitet das DLR eng mit der NASA und der ESA, sowie mit militärischen Einrichtungen, etwa dem Air Force Research Laboratory der US-Luftwaffe zusammen.

Lage des StO Oberpfaffenhofen im Satellitenbild Lage des DLR, StO Oberpfaffenhofen, im Satellitenbild Quelle: DLR

Zum Film über den StO Oberpfaffenhofen
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Das DLR fühlt sich ausdrücklich dem Prinzip des Open Access verpflichtet. Unter Open Access versteht man den entgeltfreien Zugang zu wissenschaftlichen Dokumenten im Internet. Ziele sind die maximale Verbreitung und die schnelle Verfügbarkeit wissenschaftlicher Information. Vorteile wie größere Sichtbarkeit und Zitierhäufigkeit von Publikationen sowie gute Auffindbarkeit durch Suchmaschinen liegen auf der Hand.

Seit März 2012 stehen alle Fotos und Videos, die vom DLR gemacht werden, unter einer Creative-Commons-Lizenz. Dies bedeutet, sie können unter bestimmten Bedingungen von jedem genutzt werden, um eigene Projekte zu bebildern. Für die Idee, dass öffentlich finanzierte Daten auch der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen sollten, ist das ein großer Fortschritt. Die Bilder der NASA können schon seit Jahren von jedem unter einer freien Nutzungslizenz verwendet werden.

Bedeutende Erdbeobachtungsmissionen von DLR, ESA und EUMETSAT Bedeutende EO-Programme von DLR und ESA Quelle: DLR / IMF

Weitere Informationen:


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