Lexikon der Fernerkundung

WorldView-2

Kommerzieller Erdbeobachtungssatellit der von der Firma Ball Aerospace (USA) hergestellt wurde. Sein Start erfolgte am 8. Oktober 2009 von der Vandenberg Air Force Base mit einer Delta-II-Rakete, er ist im Mai 2024 noch aktiv. WorldView-2 liefert aus einer Höhe von 770 km Bilder in einer Auflösung von 0,5 m (panchromatisch) und im Multispektralmodus in acht Spektralbereichen mit einer Auflösung von 1,8 m.

Der WorldView-2-Sensor liefert ein hochauflösendes panchromatisches Band und acht (8) multispektrale Bänder; vier (4) Standardfarben (Rot, Grün, Blau und Nahinfrarot 1) und vier (4) neue Bänder (Küsten, Gelb, Rote Kante und Nahinfrarot 2), Vollfarbbilder für erweiterte Spektralanalyse, Mineralienkartierung, Wildtierüberwachung, Landnutzungsplanung, Katastrophenhilfe, Verteidigung und Klimawandel.

Ursprünglich wurde der Satellit von der Firma DigitalGlobe betrieben, ebenso der Vertrieb der Bilder. Mit Quickbird und WorldView-1 betrieb DigitalGlobe schon Satelliten für ähnliche Aufgaben. DigitalGlobe und MDA Holdings Company fusionierten 2017 zu Maxar Technologies. Insofern ist WorldView-2 Teil der Maxar WorldView-Konstellation.

Digital Globe ist seinerseits Teil der sogenannten WorldView Global Alliance, einer kommerziellen Partnerschaft zwischen den Unternehmen European Space Imaging (EUSI), Space Imaging Middle East und Digital Global. EUSI betreibt in Kooperation mit dem DLR die Empfangsanlage European Direct Access Facility (EDAF). Diese Anlage ermöglicht es Satellitenbildnutzern in Europa über eine direkte Datenverbindung kurzfristig aktuelle Aufnahmen von WorldView-1 und WorldView-2 zu bestellen.

WorldView-2 hat eine durchschnittliche Wiederholungszeit von 1,1 Tagen und ist in der Lage, bis zu 1 Million Quadratkilometer an 8-Band-Bildern pro Tag zu erfassen, Damit wurde die multispektrale Erfassungskapazität von Maxar erheblich erweitert.

Zusätzlich ist der dreiachsenstabilisierte Satellit und die Datenauswertung darauf ausgelegt, Änderungen in einem Gebiet gegenüber vorherigen Aufnahmen bzw. Stereobilder einer Region aufzunehmen.

Seine hohe Auflösung von bis zu 0,5m sind ideal, um u.a. Veränderungen der Vegetation zu erkennen, Waldbestände zu kartieren oder städtische Strukturen zu erfassen.

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