Weltraumoperationszentrum
Eigentlich Air and Space Operations Centre (ASOC); Bezeichnung für das Weltraumoperationszentrum der Luftwaffe der Bundeswehr in Uedem in der Luftverteidigungs-Anlage Uedem. Es ist dem Kommando Luftwaffe und dem Zentrum Luftoperationen unterstellt. Das ASOC wurde am 21. September 2020 in Uedem eingeweiht.
Mit einem Weltraumoperationszentrum will Deutschland seine Fähigkeiten zum Schutz eigener Satelliten verstärken. Systeme am Boden - wie Telekommunikation, Internet und Navigation - hängen immer stärker von Infrastruktur im Orbit ab. Satelliten etwa sind anfällig und könnten durch Weltraumschrott, aber auch durch gezielte Angriffe beschädigt werden.
Die Luftwaffe führt im ASOC Dienststellen zu einem zentralen Führungsgefechtsstand zusammen, die bereits im Zentrum Luftoperationen am Standort Kalkar/Uedem angesiedelt sind. Dazu zählen die Operationszentrale der Luftwaffe mit dem Nationalen Lage- und Führungszentrum Sicherheit im Luftraum, das Zentrum Weltraumoperationen sowie das Air Intelligence Centre der Luftwaffe. Bis zum Jahr 2031 soll das ASOC 150 Mitarbeiter haben.
Eine wichtige Aufgabe besteht darin, Weltraumobjekte und Weltraummüll zu katalogisieren. Dabei greift die Bundeswehr auch auf Technik an anderen Standorten zurück. So lassen sich mit dem Radarsystem GESTRA (German Experimental Space Surveillance and Tracking Radar) am Rande von Koblenz die Bahnen von Weltraumkörpern verfolgen. Um Objekte näher unter die Lupe zu nehmen, wird das Weltraumbeobachtungsradar TIRA bei Bonn eingesetzt.
Anders als die USA, China und Russland hat Deutschland keine Fähigkeiten, um auf Angriffe im Weltraum dort militärisch zu antworten. Entsprechende Waffensysteme stehen der Bundeswehr bisher nicht zur Verfügung. Bisher war die Luftwaffe, besonders das Weltraumlagezentrum, von Daten der USA abhängig, daher wollte die Bundeswehr mit der Gründung des ASOC eigenständiger werden.