Lexikon der Fernerkundung

UV

Akronym für ultraviolett, Bezeichnung für den Wellenlängenbereich des elektromagnetischen Spektrums, deren Wellenlänge kürzer als die des sichtbaren Lichts, aber länger als die der Röntgenstrahlen ist.

Die UV-Strahlung der Sonne ist die so genannte "natürliche" oder "solare" UV-Strahlung. UV-Strahlung dringt wellenlängenabhängig unterschiedlich weit bis zur Erdoberfläche vor.

Künstlich erzeugte UV-Strahlung unterscheidet sich in ihrer Wirkungsweise nicht von der natürlichen UV-Strahlung. Künstlich erzeugte UV-Strahlung findet in Alltag, Technik, Medizin und Wellness (zum Beispiel in Solarien) Anwendung.

UV-Strahlung umfasst den Wellenlängenbereich von 100 nm bis 400 nm und ist der energiereichste Teil der optischen Strahlung. Die UV-Strahlung ist für den Menschen nicht sichtbar und kann auch nicht mit anderen Sinnesorganen wahrgenommen werden. Aufgrund ihrer physikalischen und biologischen Eigenschaften wird die UV-Strahlung nochmals unterteilt in

UV-Wellen Quelle: NASA

Die meiste UV-Strahlung wird in der Atmosphäre abgefangen. Das schädliche UVC wird nahezu vollständig in der Ozonschicht absorbiert. Mit Ausdünnung der Ozonschicht gelangt mehr UV- Strahlung als früher an die Erdoberfläche. 

Die Stärke der UV-Strahlung auf der Erdoberfläche hängt vom Breitengrad, von der Jahreszeit und von der Tageszeit ab. Je näher man dem Äquator kommt, desto intensiver wird sie. Im Sommer ist die UV-Strahlung stärker als im Winter – und mittags ist sie intensiver als morgens oder abends. Auch die Bewölkung beeinflusst die Stärke der UV-Strahlung. Eine geschlossene, dicke Wolkenschicht kann bis zu 90 Prozent der UV-Strahlung abhalten. Dagegen können leichte Bewölkung - bei der man die Sonne noch sehen kann - und Nebel die UV-Strahlung verstärken.

Eine wichtige Rolle spielt außerdem, wie hoch ein Ort liegt: Die UV-Strahlung nimmt um ca. 10 Prozent pro 1000 Höhenmeter zu.

Wasser, Sand und Schnee reflektieren die UV-Strahlung und verstärken sie auf diese Weise. Schatten verringert die UV-Strahlung – zum Beispiel unter einem Sonnenschirm um ca. 10 bis 30 Prozent und unter einem Baum mit dichter, großflächiger Krone um ca. 20 Prozent.

Die Intensität der UV-Strahlung kann mit dem weltweit einheitlichen UV-Index abgeschätzt werden, der je nach Jahreszeit, Ort und Bewölkung unterschiedlich ist. Je nach Höhe des UV-Indexes werden von der WHO Schutzmaßnahmen, mit Berücksichtigung des Hauttyps, empfohlen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) stellt die UV-Indexwerte zur Verfügung. Die Skala reicht von UV-Index 1 (schwache Intensität) bis UV-Index 12 (extrem hohe Belastung). In Deutschland können Werte zwischen 0 und 8 auftreten.

Vor gut 10 Jahren haben Wissenschaftler der NASA-Satellitendaten von 1979 bis 2008 ausgewertet und sind zu dem Schluss gekommen, dass die UV-Strahlung, die die Erdoberfläche erreicht, deutlich zugenommen hat. In den mittleren und hohen Breiten war der Anstieg deutlich. In den Tropen gab es hingegen eine geringe oder keine Zunahme. Der Anstieg sei insgesamt moderat gewesen, denn es hätte schlimmer kommen können. Durch das FCKW-Verbot infolge des internationalen "Montrealer Protokolls" zum Schutz der Ozonschicht hatten sich die UV-Werte stabilisiert. Allerdings geht die Erholung der Ozonschicht drei Mal langsamer vonstatten als die Ozonabnahme zuvor.


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