TESS
Engl. Akronym für Transiting Exoplanet Survey Satellite; geplantes Weltraumteleskop der NASA zur Suche nach Exoplaneten. Der Start des Satelliten erfolgte mit einer Falcon-9-Trägerrakete des privaten Unternehmens SpaceX vom Raumfahrtbahnhof Cape Canaveral in Florida am 18. April 2018. Der waschmaschinengroße Satellit soll in den zwei Jahren nach dem Start mehr als 200.000 der hellsten Sterne nach Anzeichen für kreuzende Planeten absuchen. Eine vorübergehende Helligkeitsabnahme gilt als ein solcher Hinweis auf einen Planeten. TESS ist mit vier elektronischen Weitwinkelkameras ausgestattet, die für jeweils 27 Tage insgesamt 26 separate Regionen des Himmels abscannen.
Wie schon beim Weltraumteleskop Kepler verwendet auch TESS die Transitmethode, um Exoplaneten zu entdecken. Jedoch liegt der Fokus auf Sternen, welche der Erde am nächsten sind. Und TESS soll Signale aus dem gesamten Himmel erfassen, während Kepler beobachtet lediglich einen kleinen Ausschnitt des Sternenhimmels beobachtet. Ferner sollen mit TESS auch deutlich hellere Sterne beobachtet werden als mit Kepler, mit welchem überwiegend Rote Zwerge beobachtet wurden. Es wird mit bis zu 1.500 Planetenkandidaten gerechnet, wovon 500 in der Größenordnung der Erde sein sollen.
Nahe und helle Sterne, wie TESS sie finden soll, eignen sich auch, um deren Atmosphären mit neuen großen Teleskopen genauer zu untersuchen. Beispielsweise mit dem James Webb Space Telescope, das mit seinem 6,5 Meter großen Spiegel im Mai 2020 starten soll. Oder mit dem Extremely Large Telescope dessen Spiegel einen Durchmesser von 39 Metern hat – die Europäische Südsternwarte baut es gerade in Chile. Mit den empfindlichen Instrumenten dieser Giganten können die Himmelsforscherinnen und -forscher feststellen, ob die Atmosphären von Planeten Wasser, Methan, Kohlendioxid und Sauerstoff enthalten.
Die Transitmethode zum Nachweis von Exoplaneten sucht nach vorübergehenden Intensitätsrückgängen im sichtbaren Licht der Sterne und erfordert, dass die Planeten vor den Sternen entlang unserer Sichtlinie zu ihnen kreuzen. Wiederholte, periodische Einbrüche können einen oder mehrere Planeten aufdecken, die einen Stern umkreisen. Die Transitphotometrie, bei der untersucht wird, wie viel Licht ein Objekt zu einem bestimmten Zeitpunkt aussendet, kann den Forschern viel über einen Planeten sagen. Auf der Grundlage der reduzierten Lichtintensität, die ein Planet bei seinem Stern verursacht, können wir die Größe des Planeten bestimmen. Wenn man sich ansieht, wie lange ein Planet braucht, um seinen Stern zu umkreisen, können die Wissenschaftler die Form der Planetenbahn und die Zeit, die der Planet braucht, um seine Sonne zu umkreisen, bestimmen.
Die Transit-Methode Die Transitmethode zum Nachweis von Exoplaneten sucht nach vorübergehenden Intensitätsrückgängen im sichtbaren Licht der Sterne und erfordert, dass die Planeten vor den Sternen entlang unserer Sichtlinie zu ihnen kreuzen. Die Animation zeigt, wie ein Rückgang der beobachteten Helligkeit eines Sterns auf das Vorhandensein eines vor ihm vorbeiziehenden Planeten hinweisen kann. Quelle: NASA |
Tess ist 337 Dollar (273 Millionen Euro) teuer und als Nachfolger des Weltraumteleskops Kepler konzipiert. Kepler wurde 2009 ins All befördert und wies bereits rund 2300 Exoplaneten nach. Seine Mission wurde am 30. Oktober 2018 wegen Treibstoffmangels beendet.
Weitere Informationen:
- TESS - Startseite (NASA GSFC)
- TESS - Operations (NASA HEASARC)
- TESS - Startseite (MIT)
- TESS - Startseite (Kavli Foundation)