Lexikon der Fernerkundung

Space Reconnaissance

Engl. Begriff für weltraumgestützte Spionage/Aufklärung, gewöhnlich mit Hilfe von Satelliten. Space Reconnaissance gilt als im kalten Krieg entstandene militärische Vorläuferin, bzw. nunmehr Schwester der zivilen Satellitenfernerkundung. Wichtige US-amerikanische Programme trugen die Code-Namen CORONA, Argon, Lanyard, Gambit, Hexagon, Lacrosse, Vega.

Ein besonderer Vorteil der Space Reconnaisance ist, dass anders als bei der riskanten Spionage mit hochfliegenden Spezialflugzeugen die territoriale Integrität des auszuforschenden Landes nicht verletzt wird.

Für die Zeit der Konfrontation während des Kalten Krieges besaß die Satellitenaufklärung eine stabilisierende Rolle für das "Gleichgewicht des Schreckens". Seit dem Ende der O-W-Konfrontation erzeugen lokale "Schurkenstaaten", internationaler Terrorismus und die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen reichlich Überwachungsbedarf. In den Konflikten, an denen die USA militärisch beteiligt sind, fungiert Satellitenaufklärung als ein Überlegenheit stiftendes Instrument des 'heißen Krieges'. Bei den Einsätzen von Bagdad über Belgrad zu erneut Bagdad unterstützt sie Zielplanung, Zielfindung und die anschließende 'Evaluation' angerichteter Zerstörung.

Klassische Spionagesatelliten decken 'nur' den Frequenzbereich des sichtbaren Lichts und einen schmalen Beobachtungsstreifen von 4 bis 36 km Breite ab, bieten aber hohe optische Auflösungen. Bei den aktuellen Modellen wird ein Auflösungsvermögen von ca. 10 cm vermutet. Neuere Systeme arbeiten auch mit Infrarot- oder Radarsensoren.

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