Solar Dynamics Observatory (SDO)
Eine am 11. Februar 2010 gestartete NASA-Mission zur Erforschung der dynamischen Vorgänge der Sonne, die unter dem LWS-Programm (von engl. Living With a Star) entwickelt wurde. SDO führt die Messungen der Sonde SOHO fort.
Als Trägerrakete kam eine Atlas-V zum Einsatz, die den Satelliten von Cape Canaveral in eine geostationäre Transferbahn befördert hat. SDO hat sich von dort mit Hilfe seines eigenen Triebwerks durch elf Schubmanöver in eine geosynchrone Umlaufbahn mit einer Bahnneigung von 28,5° manövriert, die es am 16. März 2010 erreichte. Die Mission hat eine Mindestdauer von fünf Jahren und drei Monaten, jedoch wird genügend Treibstoff für eine zehnjährige Mission mitgeführt. SDO war im Mai 2024 noch immer aktiv.
SDO ist ein drei-Achsen-stabilisierter Satellit von 2,2 Meter mal 2,2 Meter mal 4,5 Meter Größe, der als Ganzes mit Instrumenten und Solarpaneelen direkt auf die Sonne ausgerichtet wird. Er besitzt ein Apogäumstriebwerk zum Einschuss in die geosynchrone Umlaufbahn sowie verschiedene kleine Lageregelungstriebwerke. Die Startmasse beträgt 3100 kg, davon entfallen 1400 kg auf den mitgeführten Treibstoff und 270 kg auf die wissenschaftliche Nutzlast. Die Solarpaneele mit einer Fläche von 6,6 m² und einer Spannweite von 6,5 m produzieren 1450 Watt Leistung.
SDO hat folgende drei Instrumente an Bord:
- Extreme Ultraviolet Variability Experiment (EVE): Das vom Laboratory for Atmospheric and Space Physics entwickelte EVE dient zur Messung der solaren extrem-ultravioletten Strahlung (EUV) im Bereich von 0,1–105 nm mit bisher nicht erreichter Genauigkeit der Spektralauflösung (besser als 0,1 nm) bei gleichzeitiger hoher zeitlicher Auflösung (alle 10 s ein Bild).
- Helioseismic and Magnetic Imager (HMI): Der von der Stanford University entwickelte Helioseismic and Magnetic Imager (HMI) ermöglicht Messungen der solaren Veränderlichkeit sowie verschiedener Komponenten der solaren magnetischen Aktivität.
- Atmospheric Imaging Assembly (AIA): Die vom Lockheed Martin Solar and Astrophysics Laboratory entwickelte Atmospheric Imaging Assembly (AIA) ermöglicht Abbildungen der vollen Sonnenscheibe in neun verschiedenen Wellenlängenbereichen im ultravioletten (UV) und extrem-ultravioletten (EUV) Frequenzbereich, sowie einem im sichtbaren Bereich mit hoher zeitlicher und räumlicher Auflösung. Das mit vier Kameras ausgerüstete AIA macht dabei alle 10 s ein Bild in HDTV-Auflösung in acht der zehn Frequenzbereiche und einer Auflösung von 725 km.
Beispielgrafik: Ein koronaler Massenauswurf
Die folgende Illustration zeigt einen koronalen Massenauswurf (CME), der von der Sonnenoberfläche in Richtung Erde geschleudert wird. Solche Stürme können auf der Erde Polarlichter und technologische Effekte erzeugen.
Einen schönen QuickTime-Clip, der einen Überblick über das Weltraumwetter gibt, finden Sie unter diesen Links:
http://soho.nascom.nasa.gov/classroom/nordlys_english.mov (groß) oder http://soho.nascom.nasa.gov/classroom/nordlys_small.mov (klein)
Space Weather Essentials Quelle: NASA |
Weitere Informationen:
- SDO (NASA GSFC)
- Solar Dynamics Observatory (NASA)