Lexikon der Fernerkundung

OLI

Engl. Akronym für Operational Land Imager; ein bildgebendes multispektrales Radiometer als wichtigste Nutzlast auf dem Erdbeobachtungssatelliten Landsat 8 (LCDM). OLI ist ein Sensor mit einem aus vier Spiegeln bestehenden Teleskop. Er tastet das Gelände nach dem Push-broom-Prinzip zeilenweise ab und sieht so gleichzeitig die gesamte Breite der Bodenspur (185 km). Mit über 7.000 Detektoren pro Spektralband wird sich die Empfindlichkeit des neuen Instrumentes und damit auch die Informationsmenge über die Erdoberfläche erhöhen. Das Push-broom-Prinzip führt auch über die bauartbedingt geringere Anzahl beweglicher Teile zu einer geringeren Pannenanfälligkeit.

oli_design OLI Instrument - Übersicht

Der Operational Land Imager (OLI) wurde von der Ball Aerospace and Technologies Corporation gebaut. Aufbauend auf einem Instrument, das in der Experimentalmission EO-1 erprobt wurde, ist OLI früheren Landsat-Sensoren überlegen.

OLI ist ein Push-broom Sensor mit einem Vier-Spiegelteleskop. OLI sammelt Daten in den Spektralbereichen sichtbar, nahes Infrarot, kurzwelliges Infrarot, auch hat er ein panchromatisches Band. Der Sensor ist auf eine Einsatzzeit von fünf Jahren ausgelegt.

Quelle: NASA GSFC

OLI nimmt Daten in neun Spektralbändern auf. Sieben von ihnen sind identisch mit denen der Sensoren TM und ETM+ der früheren Landsat-Missionen und gewährleisten dadurch die Kompatibilität mit den historischen Landsat-Daten. Die zwei neuen Spektralbänder, das deep blue coastal / aerosol band und das shortwave-infrared cirrus band erlauben es Wissenschaftlern, zum einen die Wasserqualität von Seen und flachen Küstengewässern sowie atmosphärisches Aerosol zu messen, zum anderen hohe dünne Wolken (Cirren) aufzuspüren.

Das zweite Instrument an Bord von Landsat-8 ist der Thermal Infrared Sensor (TIRS), der es ermöglicht, die Erzeugung von Thermalaufnahmen fortzuführen und neue Aufgaben zu verfolgen, wie die Messung von Evapotranspirationsraten für das Wassermanagement.

ETM+vOLI-TIRS Die Spektralbänder von OLI / TIRS (Landsat-8)
im Vergleich zu ETM+ (Landsat-7)

Außer für die bisherigen Landsat-Multispektralbänder sammelt OLI Daten für zwei neue Bänder: ein 'Küstenband' (coastal band) und ein 'Cirrenband' (cirrus band).
Zusätzlich ist bei sechs der herkömmlichen Bänder die Bandbreite verfeinert worden. Das Thermalinstrument (TIRS) besitzt zwei zusätzliche Bänder im thermalen Infrarot.

Quelle: NASA GSFC

Der Sensor der vorherigen Generation, ETM+, unterstützt 8-Bit-Datenprodukte, was bedeutet, dass die hellsten bis dunkelsten Pixel mit 256 Datenwerten unterschieden werden. Die höhere Empfindlichkeit von OLI und TIRS ermöglicht eine Unterscheidung des Signals über 4096 Datenwerte. Der Bereich wurde vergrößert, um eine Sättigung von sehr hellen Zielen wie Schnee zu verhindern. Mit den 14-Bit-Daten von Landsat 9 für OLI-2 und TIRS-2 erhöht sich diese Zahl auf 16 384 Datenwerte.

OLI-2 auf Landsat 9

Das Design des OLI-2 auf Landsat 9 ist eine Kopie des OLI von Landsat 8. OLI-2 wird Bilder im sichtbaren Bereich und im nahen Infrarot / Kurzwellen-Infrarot (VNIR/SWIR) liefern, die mit den bisherigen spektralen, räumlichen, radiometrischen und geometrischen Eigenschaften von Landsat übereinstimmen. Ein Unterschied besteht jedoch darin, dass OLI-2 eine verbesserte radiometrische Präzision besitzt und das Signal-Rausch-Verhältnis insgesamt leicht verbessert ist. Eine Auswirkung dieser Änderung ist, dass OLI-2 zusätzliche und nützliche Informationen über dunkle Ziele (z.B. dichte Wälder) liefern wird.

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