Infrarotfilm
Fotografischer Film, der für den nahen infraroten Bereich des elektromagnetischen Spektrums sensibilisiert ist, also den Bereich zwischen 700 und 900 nm. Bei Infrarotfilmen sind als Vorteile die bessere Durchdringung von Dunst sowie die Hervorhebung von Wasserflächen und Feuchtgebieten zu nennen. Weiter können Laub- und Nadelbäume gut voneinander unterschieden werden, und, insbesondere bei Farbinfrarotfilmen, ist kranke, sterbende oder gestresste Vegetation leichter zu erkennen.
Infrarotfilme werden angeboten als
- Schwarz-Weiß Filme, die im infraroten Bereich mehr oder weniger sensibel sind. Das sichtbare Licht wird durch Kamerafilter gänzlich oder zum Großteil (Rotfilter) ausgeschaltet. Typischer Effekt ist ein extrem dunkel abgebildeter Himmel und eine Weißfärbung der Blätter (Wood-Effekt).
- Farbfilme (engl. colour infrared film, CIR), deren Farbwiedergabe „falsche Farben“ aufweist, das heißt die abgebildeten Farben entsprechen nicht der Wahrnehmung des menschlichen Auges, sondern es werden die infraroten Bereiche in jene des sichtbaren Lichtes „übersetzt“ (sog. Falschfarbenfilm). Einsatz finden derartige Materialien bei Luftbildaufnahmen beispielsweise zur Waldschadenskartierung und in der Luftbildarchäologie, seltener auch im künstlerischen Bereich.
Der Color-Infrarot-Film besteht aus drei für die Grundfarben Grün und Rot sowie für nahes Infrarot sensibilisierten photographischen Schichten. Zur besseren Visualisierung des Infrarotanteils wird die Strahlung in diesem Wellenlängenbereich rot, rotes Licht grün und grünes Licht blau wiedergegeben. Der Color-Infrarot-Farbfilm wird u.a. als photogrammetrisches Aufnahmematerial für die Luftbildinterpretation eingesetzt. Aufgrund starker unterschiedlicher Albedo im panchromatischen und nahen Infrarotbereich des elektromagnetischen Spektrums wird auf Color-Infrarot-Luftbildern speziell die Vegetation durch unterschiedliche rote Farbtöne differenziert wiedergegeben.