Lexikon der Fernerkundung

Helios 1/2

Helios 1 und Helios 2 waren deutsche (BMFT, DFVLR, MBB), in Kooperation mit der NASA entwickelte Sonden zur Erforschung des sonnennahen Raums. Die beiden Sonden wurden nach dem griechischen Sonnengott Helios benannt. Sie wogen rund 370 kg und hatten 10 wissenschaftliche Experimente an Bord. Die Sonden hatten die Form einer überdimensionalen Garnrolle, die an der Oberfläche abwechselnd mit speziellen Spiegeln und Solarzellen bedeckt war. Sie rotierten ständig um die eigene Achse, damit im Inneren eine Temperatur von 20 °C aufrecht erhalten werden konnte - bei Außentemperaturen von bis zu 300 °C. Ein Reserveexemplar steht im Deutschen Museum München als Ausstellungsstück.

Helios Aufbauschema Aufbau der Heliossonde

Legende zum Aufbauschema:
1: schwach bündelnde Antenne
2: Antenne (mittlere Richtwirkung)
3: Antenne (hohe Richtwirkung)
4: Magnetometer
5: Elektronik
6: Zodiakallicht-Photometer
7: Druckgasbehälter
8: Antenne für Radiowellen-Untersuchungen
9: Solarzellen

Quelle: Bernd Leitenberger

Helios 1 startete am 10. Dezember 1974 auf einer Titan-Centaur-Rakete. Die Sonde erreichte eine Sonnenumlaufbahn mit einer minimalen Sonnenentfernung von 46,5 Millionen Kilometern. Der Kontakt zu Helios 1 ging am 16. März 1986 verloren. Helios 1 war die erste Raumsonde, die nicht aus der UdSSR oder den USA stammte.

Helios 2 startete am 15. Januar 1976 ebenfalls auf einer Titan-Centaur-Rakete. Diese Sonde kam bis auf 43,5 Millionen Kilometern an die Sonne heran. Die Mission von Helios 2 endete bereits im Dezember 1981.

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