Lexikon der Fernerkundung

geodätisches Datum

Das geodätische Datum (von lat. datum ‚Gegebenes‘) gibt in der Geodäsie, Kartographie und Geoinformation die Lage eines Koordinatensystems in Bezug auf den Erdkörper an. Aufgrund der unregelmäßigen Form der Erde ist die Verwendung von Bezugspunkten notwendig, um räumliche Daten so genau wie möglich darzustellen.

Um die Lage von Objekten auf der Erde mittels Koordinaten zu beschreiben, muss festgelegt werden, wie das verwendete Koordinatensystem mit der Erde verbunden ist. Dazu gehören neben Angaben über die Lage des Koordinatenursprungs auch Informationen über die Orientierung der Achsen und den Maßstab des Koordinatensystems. Art und Anzahl der benötigten Parameter unterscheiden sich je nach Art und Dimension des Koordinatensystems, das gemeinsam mit dem geodätischen Datum ein Koordinatenreferenzsystem bildet.

In der Praxis wird bei der Auswertung der Messungen eines geodätischen Netzes das geodätische Datum realisiert, indem für bestimmte Vermessungspunkte Festlegungen getroffen werden (z. B. feste Koordinaten). Diese Punkte werden Datumspunkte genannt. Alle Punkte eines geodätischen Netzes mit ihren Koordinaten bilden den Referenzrahmen.

In Deutschland hat die Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland (AdV) im Jahr 1991 die Einführung des ETRS89 als einheitliches amtliches geodätisches Referenzsystem für ganz Deutschland beschlossen. Heute ist das ETRS89 in Deutschland durch SAPOS, den Satellitenpositionierungsdienst der deutschen Landesvermessung, hochgenau, homogen und flächendeckend für alle Bereiche des Vermessungswesens realisiert. Im Jahr 1995 hat die AdV beschlossen, ETRS89 in Verbindung mit der UTM-Abbildung einzuführen.


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