Lexikon der Fernerkundung

Falschfarbenkomposit

Engl. false colour composite, franz. composition fausses couleurs; ein Bild, dessen verschiedene Spektralbänder in anderen Farben wiedergegeben werden, als die in denen es ursprünglich aufgenommen wurde. Es ist eine Methode, die bei der Darstellung von Fernerkundungsdaten angewendet wird, um Bildinformation in einem nicht sichtbaren Bereich des elektromagnetischen Spektrums doch darzustellen. Das Verfahren ist z.B. hilfreich zur Darstellung von Veränderungen der Vegetationsbedeckung oder zur Unterscheidung verschiedener Pflanzenarten.

Die von den Sensoren aufgenommenen Signale des Spektrums sind lediglich skalare Werte, also Zahlenangaben ohne Einheit. Dies erlaubt eine beliebige Zuordnung. Wenn man z.B. die Zahlenwerte des Kanals 1, der Strahlung aus dem blauen Bereich des Spektrums aufnimmt, bei der Farbwidergabe dem grünen Bereich zuordnet, die Werte aus dem Kanal 2 (Grün) dem blauen Bereich zuordnet und nur die Werte des Kanals 3 (Rot) tatsächlich in Rot darstellt, so erhält man ein Bild, das die Zahlenwerte korrekt wiedergibt, aber von unserer gewohnten Farbzuordnung abweicht, also eine Falschfarbendarstellung. Bekannteste Darstellung ist das CIR-Bild.

Das folgende Satellitenbild in Falschfarben zeigt den Kumbunbur Creek im Northern Territory von Australien, etwa 260 km südwestlich der Stadt Darwin. Die grünen Verästelungen, die wie Zweige eines Baumes aussehen, sind die Wasserläufe welche die Region in die Timorsee entwässern (nicht abgebildet). Die Falschfarben lassen die Vegetation leuchtend rot erscheinen, und man kann deutlich erkennen, wie die Vegetation hauptsächlich entlang der Wasserwege gedeiht. In den Ebenen im Norden ist die Vegetation ist gleichmäßiger verteilt.

Das Bild wurde am 20. September 2011, gegen Ende der Trockenzeit, vom Satelliten Kompsat-2 aufgenommen. Die trockenen Gebiete mit einer etwas trüben Farbe auf diesem Bild werden während der Regenzeit zu überschwemmten Schlammflächen.

In tropischen Gebieten fällt die Regenzeit in die jeweiligen Sommermonate, da die Hitze durch den direkteren Auftreffwinkel der Sonne zunimmt. Höhere Temperaturen führen zu einer Zunahme der Verdunstung und aufsteigenden, warmen Luftmassen. Diese Luft dehnt sich aus und kühlt ab, was zur Bildung von Kumuluswolken und zu fast täglichen Regenfällen und Gewittern führt.

Kumbunbur Creek, Australia Kumbunbur Creek, Australia

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Quelle: KARI / ESA

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