Destination Earth
Auch unter DestinE bekannte Initiative der EU-Kommission und verschiedenen Partnern, die zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen soll. Die Initiative ist bis Mitte 2024 mit zunächst 150 Mio. EUR aus dem Programm „Digitales Europa“ ausgestattet und dient der Entwicklung eines hochpräzisen digitalen Modells der Erde. Dieses wird helfen, natürliche Vorgänge und menschliche Aktivitäten zu beobachten, zu modellieren und vorherzusagen und Szenarien für eine nachhaltigere Entwicklung zu entwickeln und zu testen. Hochwertige Informationen, digitale Dienste, Modelle, Szenarios, Prognosen und Visualisierungen werden zunächst Nutzern des öffentlichen Sektors und später der wissenschaftlichen Gemeinschaft, dem Privatsektor und der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
Die Kommission, die Europäische Weltraumorganisation (ESA), das Europäische Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (ECMWF) und die Europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten (EUMETSAT) werden „Destination Earth“ in mehreren Schritten aufbauen und zunächst eine zentrale Plattform für digitale Replikate von Erdsystemen und Naturphänomenen („digitale Zwillinge“) einrichten.
Bis Ende 2024 wird das System DestinE Folgendes umfassen:
- eine von der ESA betriebene Kerndienstplattform, auf der Entscheidungshilfen, Anwendungen und Dienste auf einem offenen, flexiblen und sicheren Cloud-gestützten Computersystem bereitgestellt werden
- den von EUMETSAT betriebenen Data Lake, der Speicherraum und einen nahtlosen Zugang zu den Datensätzen bieten wird. Dieser „Datensee“ wird auf bestehenden wissenschaftlichen Datensätzen wie den Daten- und Informationszugangsdiensten des Copernicus-Programms (DIAS) aufbauen und durch andere Nichtgeodaten wie sensorgestützte Umweltdaten und sozioökonomische Daten ergänzt
- vom ECMWF entwickelte digitale Zwillinge, die Daten aus Echtzeitbeobachtungen und Simulationen kombinieren:
- Beim digitalen Zwilling wetterbedingter und geophysikalischer Gefahren wird der Schwerpunkt auf Überschwemmungen, Dürren, Hitzewellen und geophysikalischen Phänomenen wie Erdbeben, Vulkanausbrüchen und Tsunamis liegen. Dieser digitale Zwilling wird beispielsweise im Falle von Überschwemmungen lokalen und regionalen Gebietskörperschaften helfen, Maßnahmen zu testen, die Leben retten und Sachschäden verringern können
- Der digitale Zwilling für die Anpassung an den Klimawandel bietet Beobachtungs- und Simulationskapazitäten und wird so Tätigkeiten und Szenarien zur Eindämmung des Klimawandels unterstützen. Informationen aus Bereichen wie nachhaltige Landwirtschaft, Energieversorgungssicherheit und Schutz der biologischen Vielfalt werden helfen, CO2-Neutralität zu erreichen.
DestinE wird schrittweise anhand der folgenden Meilensteine entwickelt:
- Bis 2024: Entwicklung der Kerndienstplattform, des Datensees und der ersten beiden digitalen Zwillinge zu extremen Naturereignissen und zur Anpassung an den Klimawandel.
- Bis 2027: Weitere Verbesserung des DestinE-Systems und Integration zusätzlicher digitaler Zwillinge und damit verbundener Dienste.
- Bis 2030: Ein "vollständiges" digitales Abbild der Erde.
Weitere Informationen:
- Destination Earth (Copernicus 2023)
- Destination Earth (EU-Kommission 2022)
- Building a highly accurate digital model of the Earth (EU 2023)
- Destination Earth - brochure (EU-Kommission 2021)
- Destination Earth (ESA)
- Destination Earth - Factsheet (EU-Kommission 2022)