Lexikon der Fernerkundung

Columbus Eye

Didaktisches Projekt der Arbeitsgruppe Geomatik am Geographischen Institut der Ruhr Universität Bochum, anfänglich des Geographischen Instituts der Universität Bonn. Es dient der nachhaltigen Integration der ISS-Bilddaten in den naturwissenschaftlichen Schulunterricht. Das Projekt mit der ausführlichen Bezeichnung „Columbus Eye: Live-Bilder von der ISS im Schulunterricht“ wird vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) gefördert und partizipiert als einziger europäischer Partner am NASA-Experiment „High Definition Earth Viewing“ (HDEV). Inzwischen hat das Projekt seine Hauptaufgabe verloren.

Seit dem 22. August 2019 ist keine Kommunikation mehr mit den vier HD-Kameras an Bord der Internationalen Raumstation ISS möglich. Damit endet das High Definition Earth Viewing Experiment der NASA und auch die Zusammenarbeit mit den amerikanischen Kollegen. Auch wenn diese Videoquelle nun keine Daten mehr liefern kann, sind hunderte Highlight-Videos im Archiv verfügbar. Auch werden weiterhin innovative Unterrichtsmaterialien mit tollen Bildern von anderen Sensoren auf der ISS weiterhin hier für Sie veröffentlicht.

Das Erdbeobachtungsexperiment umfasste vier commercial off-the shelf (COTS) Kameras, welche im April 2014 am Columbus Labor der ISS montiert und in Betrieb genommen worden sind. Die COTS-Kameras deckten im stündlichen Turnus drei Perspektiven ab. Im Rahmen von HDEV untersuchte die NASA, ob die COTS-Kameras für kommende Weltraummissionen, wie beispielsweise zum Mond oder zum Mars, geeignet sein könnten. Die Kameras filmten die Erde 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche aus unterschiedlichen Perspektiven.

Als Partner von HDEV war das Projekt Columbus Eye somit auch am Empfang und an der Veröffentlichung des Videomaterials beteiligt. Die Verbreitung der HDEV-Aufnahmen und der darauf basierenden Unterrichtsmaterialien geschieht weiterhin über das projekteigene Internetportal. Neben einem Livestream von der ISS, wurden hier interessante Sequenzen aus den Überflügen als ‚Highlights‘ veröffentlicht.

Die wichtigste Komponente im Portal stellt jedoch die Unterrichtsmaterialien dar. Fernerkundungsdaten können durch ihre hohe Anschaulichkeit einen wichtigen Beitrag zur medienbasierten Wissensvermittlung von Themen des Schulcurriculums leisten. Hierbei kann nicht nur der Geographieunterricht durch die Erdbeobachtung innovativ gestaltet werden. Auch andere MINT-Fächer – der Begriff leitet sich aus den Fachbereichen Mathematik, Information, Naturwissenschaft und Technik ab – können von Fernerkundungsdaten und den einhergehenden Perspektivenwechsel der Schülerinnen und Schüler (SuS) profitieren.

Weitere Informationen:


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