atmosphärische Gegenstrahlung
Engl. atmospheric counter radiation; die gegen die Erdoberfläche gerichtete langwellige Strahlung der Atmosphäre (Wärmestrahlung im Spektralbereich 3,5 µm bis 100 µm). Sie entsteht durch die langwellige Ausstrahlung der Erde, die insbesondere von den klimawirksamen atmosphärischen Gasen Wasserdampf und Kohlendioxid absorbiert und in Wärme umgewandelt wird. Sie ist ein wichtiger Bestandteil der Energiebilanz an der Erdoberfläche und verursacht den natürlichen atmosphärischen Treibhauseffekt. Sie heißt Gegenstrahlung, da ihre Strahlrichtung entgegengesetzt zur Richtung der Wärmeabstrahlung der Erde verläuft.
Die im Laufe eines Jahres an einem typischen Standort in Mitteleuropa anzutreffende Variationsbreite der Gegenstrahlungsintensität reicht von unter 200 W/m² in klaren Winternächten bis deutlich über 400 W/m² an bedeckten Sommertagen. Über das Jahr und den ganzen Globus gemittelt beträgt die Intensität der Gegenstrahlung etwa 300 W/m². Im Vergleich dazu erreicht die langwellige Abstrahlung der Erdoberfläche im globalen Mittel (unter Annahme einer mittleren Temperatur von ca. 288 K) etwa 373 W/m², so dass der Erdboden im Mittel einem Verlust von etwa 70 W/m² infolge langwelliger Abstrahlung unterliegt.
Die folgende Grafik veranschaulicht die globale mittlere jährliche Energiebilanz für März 2000 bis Mai 2004 (W/m²). 'Gegenstrahlung' ist in dieser Abbildung von Trenberth als 'Back Radiation' bezeichnet.
Globale Energieflüsse in W/m² Quelle: The COMET Program (Zugang nach kostenfreier Registrierung) |