ArianeGroup
Gemeinschaftsunternehmen des europäischen Luft- und Raumfahrtunternehmens Airbus Group und des französischen Konzerns Safran mit seinen drei Kerngeschäftsbereichen:
- Luft- und Raumfahrt (orbitale Antriebssysteme und -ausrüstungen),
- Verteidigung und Sicherheit,
- Entwicklung und spätere Herstellung der Rakete Ariane 6.
Das Unternehmen wurde am 1. Januar 2015 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Issy-les-Moulineaux bei Paris. Standorte des Unternehmens sind Issy-les-Moulineaux, Saint-Médard-en-Jalles, Kourou (Weltraumbahnhof), Vernon, Le Haillan und Les Mureaux in Frankreich sowie Lampoldshausen, Bremen, Trauen und Ottobrunn in Deutschland.
Am 16. Juni 2015 meldete ArianeGroup durch Übertragung von 35 % Anteil von der französischen Raumfahrtagentur CNES insgesamt einen Anteil von 74 Prozent an Arianespace erreicht zu haben.
Die Tochtergesellschaften von ArianeGroup (Arianespace, APP, Cilas, Eurockot, Nucletudes, Pyroalliance, Sodern) entwickeln innovative und wettbewerbsfähige Lösungen im Bereich Startsysteme für zivile und militärische Anwendungen für ihre institutionellen, kommerziellen und industriellen Partner. Dazu setzen sie modernste Technologien ein – vom Gesamtsystem über Antriebe bis hin zu Ausrüstungen und Materialien. Dieses Expertenwissen und das Know-how der Firmen kommen Kunden auf den Märkten Raumfahrt, Verteidigung, Energieerzeugung und in weiteren Industriezweigen zugute, denen Produkte, Ausrüstung und Dienstleistungen mit hohem Mehrwert geliefert werden.
Vor dem Hintergrund eines verschärften Wettbewerbs mit US-Konkurrenten und fehlender Startgarantien europäischer staatlicher Kunden baut der Konzern nun Arbeitsplätze ab (2018). Bis 2022 sollen rund 2300 der derzeit etwa 9000 Stellen gestrichen werden. Die neu entwickelte Ariane 6 ist eine Reaktion auf die stark wachsende US-Raumfahrtbranche, vor allem durch den Wettbewerber SpaceX des Technologieunternehmers Elon Musk. SpaceX sammelt mit der Raketenreihe Falcon Aufträge und Marktanteile ein und baut Arbeitsplätze auf. Die Ariane Group beklagt hingegen unfaire Wettbewerbsverzerrungen und wirft SpaceX vor, durch NASA-Aufträge ihre Starts zu extrem niedrigen Preisen im offenen Markt anbieten zu können. SpaceX argumentiert, dass ihre Falcon-Raketen durch die Recyclingtechnik billiger ist als die traditionelle Wegwerfstrategie der Ariane-Rakete.
Die Ariane Group plädiert für eine Art Protektionismus und verweist darauf, dass alle großen Raumfahrtnationen wie die USA, China und Russland ihre Wissenschafts- oder Militärmissionen nur auf den von ihnen finanzierten Raketen starten und ihre Märkte gegen Wettbewerb abschotten.
Weitere Informationen: