Lexikon der Fernerkundung

Aerogeophysik

Engl. airborne geophysics, franz. géophysique aérienne; Verfahren der Fernerkundung aus geringer Flughöhe für geophysikalische Zwecke. Der Begriff fasst alle geophysikalischen Methoden zusammen, die auf Flächenflugzeugen, Hubschraubern, Luftschiffen oder Ballonen eingesetzt werden. Dabei überstreicht das geophysikalische Anwendungsspektrum ein weites Feld. Zu den ersten Methoden, die auf Flugzeugen eingesetzt wurden, zählt die Aeromagnetometrie (oft verkürzt als Aeromagnetik bezeichnet). Damit lässt sich über verschiedene Reduktionen und Korrekturen zum Beispiel das magnetische Feld der Erdkruste bestimmen.

Artverwandt damit sind die Aeroelektromagnetik-Verfahren, die sowohl auf Flächenflugzeugen wie auf Hubschraubern eingesetzt werden können. Sie dienen dazu, Leitfähigkeitsstrukturen in den obersten Schichten der Erde zu kartieren. Daraus kann unter anderem abgeleitet werden, ob dort wasserführende Schichten, Kohleflöze, Salzstöcke und dergleichen vorhanden sind. Daneben wurden speziell verschiedene Aeroradar-Verfahren entwickelt, die zum Beispiel Eisdicken und die innere Schichtung des Eises vermessen oder die obersten Bodenschichtungen erkunden können.

In den letzten Jahren sind besonders große Entwicklungssprünge in der Aerogravimetrie zu verzeichnen. Mit dieser Methode können Schwerefeldanomalien in der Erdkruste ermittelt werden, die Aufschluss über ihren inneren Aufbau geben. Zusätzlich kann von Flugzeugen aus mittels der Aeroradiometrie in bodennahen Flügen das Spektrum und die Intensität der natürlichen Strahlung aus dem Boden erfasst werden.

Weitere Informationen:


Pfeil nach linksAeroelektromagnetikLupeIndexAerogravimetriePfeil nach rechts