Lexikon der Fernerkundung

Flexible Combined Imager (FCI)

Dieses neue Instrument, das auf den MTG-Imager-Satelliten (Meteosat Dritte Generation) eingesetzt wird, ist der natürliche Nachfolger des Spinning Enhanced Visible and Infrared Imager (SEVRI), der auf den aktuellen Meteosat-Satelliten der zweiten Generation eingesetzt wird. Während SEVIRI über 12 Spektralkanäle verfügt, hat der Flexible Combined Imager (FCI) von MTG 16 Kanäle. Er arbeitet bei Wellenlängen zwischen 0,3 und 13,3 Mikrometern und hat eine räumliche Auflösung von 1 bis 2 km, wobei er alle 10 Minuten ein vollständiges Bild der Erde liefert.

Flexible Combined Imager und Lightning Imager -
Neue Instrumente auf MTG-I Neue Instrumente auf MTG-I Quelle: ESA

Der FCI misst mit seinen 16 Kanälen im sichtbaren und infraroten Spektrum, von denen acht im solaren Spektralbereich zwischen 0,4 µm und 2,2 µm liegen und Daten mit einem räumlichen Abtastabstand (Auflösung) von 1 km am Nadir (Sub-Satellitenpunkt im Zentrum der Erdscheibe) liefern. Die zusätzlichen acht Kanäle liegen im thermischen Spektralbereich zwischen 3,8 µm und 13,3 µm und liefern Daten mit einem räumlichen Abtastabstand von 2km im Nadir. Dieser Beobachtungsmodus wird als FDHSI-Mission (Full Disc High Spectral Resolution Imagery) bezeichnet.

Darüber hinaus kann es in einem Modus für schnelle Bilder mit hoher räumlicher Auflösung betrieben werden, der kleinere Bereiche der Erdscheibe mit vier Spektralkanälen "heranzoomen" kann, jedoch mit einer höheren räumlichen Auflösung (bis zu 0,5 km) und alle 2,5 Minuten Datenbilder von ausgewählten Regionen liefert. Dieser Beobachtungsmodus wird als HRFI-Mission (High Spatial Resolution Fast Imagery) bezeichnet.

FCI wird verbesserte meteorologische Informationen über die schnellen Abläufe der atmosphärischen Wasserzyklen liefern, die in die aktuellen Wetterberichte sowie in Prognosen von Wetterkatastrophen und Frühwarnsysteme einfließen werden. Neben dem IR3.8 Kanal liefert FCI auch eine Fire Application für das Aufspüren und Beobachten von Waldbränden.

Insgesamt wird das FCI eine erhebliche Verbesserung der Erkennungsmöglichkeiten (in Bezug auf radiometrische, spektrale und räumliche Auflösung) bieten, was zu verbesserten Prognosen und einer früheren Vorhersage von Unwetterereignissen führt. Die zusätzlichen Kanäle des FCI werden eine bessere Erkennung von dünnen Zirruswolken, Aerosolen und lokalen Bränden ermöglichen und so die Produkte zur Luftqualität und zur Erkennung von Vulkanasche verbessern.

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