radiometrische Korrektur
Engl. image restoration; syn. radiometrische Verbesserung, Beseitigung von während der Datenaufnahme oder -übertragung aufgetretenen radiometrischen Bildfehlern durch Atmosphärenkorrektur bzw. Beleuchtungskorrektur. Radiometrische Korrekturen verbessern die Bildqualität und gleichen Farbübergänge zwischen benachbarten Bildausschnitten aus. Es werden also Effekte kompensiert oder zumindest reduziert, die nicht objektspezifisch sind und sich den eigentlichen Objektinformationen in störender Weise überlagern.
Die am Sensor empfangene Strahlung wird durch verschiedene Faktoren wie Beleuchtungsunterschiede, atmosphärische Einflüsse, Blickwinkel oder Charakteristika des Sensors selbst modifiziert. Ob radiometrische Korrekturen, d.h. Korrekturen der empfangenen Reflexionswerte, vorgenommen werden müssen, hängt von der Anwendung ab:
- Eine multitemporale Auswertung der Daten, wie sie z.B. im Rahmen eines regelmäßigen Monitorings einer Region notwendig ist, erfordert die Minimierung externer Einflüsse, um die eigentlich interessierenden, zeitspezifischen Unterschiede zu erkennen.
- Bei einer Mosaikbildung aus mehreren Bilddatensätzen, die auch von verschiedenen Sensoren stammen oder zu unterschiedlichen Zeitpunkten aufgenommen sein können, ist es notwendig, die Grauwerte über die verschiedenen Teilbilder hinweg homogen abzubilden, d.h. vergleichbar zu machen (sog. Histogram Matching).
- Soll ein Vergleich mit am Boden durchgeführten Reflexionsmessungen durchgeführt werden oder sind Aussagen über absolute Reflexionswerte gefragt, muss zunächst eine Kalibrierung der Grauwerte in absolute Strahlungseinheiten erfolgen, wie sie am Sensor gemessen werden.
- Für eine Konvertierung der Grauwerte in absolute Reflexionsbeträge sind aktuelle Kalibrierungsinformationen für jeden Kanal eines Sensors notwendig, da sich diese Werte mit fortschreitender Alterung der Aufnahmeinstrumente ändern. Diese Daten sollten dem Dateianfang des Bilddatensatzes (engl. header) oder beiliegenden Zusatzinformationen entnommen werden können.
- Erst durch eine sensorspezifische Kalibrierung ist der Vergleich von Aufnahmen verschiedener Sensoren möglich.