Lexikon der Fernerkundung

RADARSAT Constellation Mission (RCM)

Die RADARSAT Constellation Mission (RCM) ist die Weiterentwicklung des RADARSAT-Programms mit dem Ziel, die Datenkontinuität der früheren RADARSAT-Missionen sicherzustellen. Sie besteht aus drei identischen Erdbeobachtungssatelliten mit Synthetic Aperture Radar (C-Band), die etwa halb so groß sind wie ihre Vorgänger.

Die Drei-Satelliten-Konfiguration ermöglicht (im Durchschnitt) tägliche Überflüge des riesigen kanadischen Territoriums und der Meeresanrainer, einschließlich der Arktis, bis zu viermal am Tag, sowie den täglichen Zugang zu jedem Punkt auf 90 % der Erdoberfläche. Die RADARSAT Constellation-Satelliten wurden am 12. Juni 2019 an Bord einer SpaceX Falcon 9-Rakete von der Vandenberg Air Force Base in Kalifornien gestartet.

Die 3 RCM-Satelliten mit gleichem Abstand in 600 km Höhe Die 3 RCM-Satelliten mit gleichem Abstand in 600 km Höhe Quelle: Canadian Space Agency

RCM-Daten werden in einer Vielzahl von Bereichen eingesetzt, z. B. bei der Meeresüberwachung, der Überwachung von Ökosystemen, für militärische Aufgaben, in der Landwirtschaft, bei der Überwachung des Klimawandels und bei der Katastrophenhilfe. Das System ist als Mission mit mittlerer Auflösung konzipiert, die in erster Linie der regelmäßigen Überwachung großer geographischer Gebiete dient. Dadurch erhält man einen Überblick über die Landmasse Kanadas und die angrenzenden Wassergebiete. Das System umfasst auch hochauflösende Modi, die in erster Linie für das Katastrophenmanagement bestimmt sind.

Da das RCM über drei identische Raumfahrzeuge verfügt, die gemeinsam in einer Konstellation fliegen und nicht nur über eine wie RADARSAT-2, ist es in der Lage, alle 24 Stunden jeden Punkt auf 90 % der Erdoberfläche zu erfassen (mit Ausnahme der Gegend um den Südpol); es bietet (im Durchschnitt) täglich Bilder von Kanadas riesiger Landmasse, den Ozeanen und Küsten und erfasst Gebiete in der Arktis bis zu viermal täglich. Diese Kapazität ermöglicht die Erstellung zusammengesetzter Bilder, die Veränderungen im Laufe der Zeit aufzeigen, was besonders nützlich für die Überwachung des Klimawandels, der Entwicklung der Landnutzung und sogar der Auswirkungen des Menschen auf die Umwelt ist.

Im Gegensatz zu RADARSAT-2 ist RCM mit einem automatischen Identifizierungssystem für Schiffe (AIS, Automatic Identification System) ausgestattet. Die Kombination von RCM-Bildern mit weltraumgestützten AIS-Daten ermöglicht die Identifizierung von Schiffen und die Erkennung und Verfolgung sog. 'dunkler Schiffe' (die eigentlich AIS-Signale senden sollten, dies aber nicht tun), sowohl in kanadischen Gewässern als auch anderswo.

Die RCM-Satelliten operieren in einer niedrigen Erdumlaufbahn auf einer Höhe von 600 km. Sie bewegen sich mit 27.200 km/h und brauchen etwa 96 Minuten, um die Erde zu umkreisen. Die Umlaufbahn jedes Satelliten wird in einer "Röhre" mit einem Durchmesser von 100 m genau eingehalten.

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