Lexikon der Fernerkundung

MethaneSAT

MethaneSAT ist eine amerikanisch-neuseeländische Weltraummission, die im März 2024 an Bord der SpaceX-Mission Transporter 10 startete. Es handelt sich um einen Erdbeobachtungssatelliten, der die globalen Methanemissionen überwachen und untersuchen soll, um den Klimawandel zu bekämpfen. Der Satellit verfügt über ein hochleistungsfähiges Methan-Spektrometersystem, mit dem er hochauflösende Messungen der globalen Methanemissionen aus etwa 50 wichtigen Regionen der Erde vornehmen kann. Der Satellit wurde in Colorado von der Abteilung Space & Mission Systems von BAE Systems, Inc. (früher Ball Aerospace) und Blue Canyon Technologies gebaut.

MethaneSAT kreist 15 Mal pro Tag um die Erde und wird Veränderungen der Methankonzentration in der Größenordnung von drei Teilen pro Milliarde messen. Dank der hohen Empfindlichkeit in Verbindung mit der hohen Auflösung und dem weiten Sichtfeld kann MethaneSAT das gesamte Emissionsbild erfassen (weitere Einzelheiten finden Sie hier).

Diese einzigartigen Fähigkeiten leiten eine neue Ära der Transparenz für die Industrie ein. Interaktive Emissionsdaten werden für jedermann direkt auf www.MethaneSAT.org und auf Google Earth Engine verfügbar sein, einer führenden Plattform für Geodaten, die von über 100.000 Experten und Analysten genutzt wird.

Der neue Satellit MethaneSAT wird Methan mit noch nie dagewesener Präzision kartieren, messen und verfolgen und so einen umfassenden Überblick über Methanemissionen bieten. Er wird die Methanwerte in den wichtigsten Öl- und Gasregionen der Welt messen und regelmäßig analysieren. MethaneSAT ist ein hochentwickeltes System, das in einzigartiger Weise in der Lage ist, sowohl stark emittierende Methanquellen als auch kleine, über ein großes Gebiet verteilte Quellen zu überwachen. Um die Menge des an bestimmten Orten emittierten Methans zu berechnen und diese Emissionen im Laufe der Zeit zu verfolgen, hat EDF in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der School of Engineering and Applied Science und des Center for Astrophysics der Harvard University sowie mit Wissenschaftlern des Smithsonian Astrophysical Observatory Algorithmen entwickelt, die von Google Cloud unterstützt werden.

Neben der Erkennung von Emissionen gehen die Betreiber noch einen Schritt weiter und erstellen eine globale Karte der Öl- und Gasinfrastruktur mit dem Ziel zu verstehen, welche Komponenten am meisten zu den Emissionen beitragen. So wie Google KI einsetzt, um Bürgersteige, Straßenschilder und Straßennamen in Satellitenbildern zu erkennen, um hilfreiche Informationen in Google Maps anzuzeigen, wird auch KI eingesetzt, um Öl- und Gasinfrastrukturen wie Öllagerbehälter in den Bildern zu identifizieren. Anschließend werden diese Informationen mit den Informationen der EDF über die Öl- und Gasinfrastruktur kombiniert, um zu ermitteln, woher die Emissionen kommen.

Um Forschern und Organisationen zu helfen, werden diese Erkenntnisse im Laufe des Jahres auf der MethaneSAT-Website und über Google Earth Engine, einer Plattform für die Umweltüberwachung im Weltmaßstab, verfügbar sein. Durch die Bereitstellung von MethaneSAT-Datensätzen auf Earth Engine, das über 100.000 monatlich aktive Nutzer hat, ist es für die Nutzer einfacher, Trends zu erkennen und Zusammenhänge zwischen menschlichen Aktivitäten und Umweltauswirkungen zu verstehen. Earth Engine-Nutzer können zum Beispiel Methandaten mit anderen Datensätzen kombinieren - wie Bodenbedeckung, Wälder, Wasser, Ökosysteme, regionale Grenzen und mehr - um beispielsweise Methanemissionen in einem bestimmten Gebiet über einen bestimmten Zeitraum zu verfolgen.

MethaneSAT wurde ausschließlich durch die Unterstützung von Spendern des Environmental Defense Fund (EDF), einer amerikanischen Nichtregierungsorganisation und deren Partnerschaft mit der neuseeländischen Regierung ermöglicht. Zu den größten Spendern von MethaneSAT gehören der Bezos Earth Fund, Arnold Ventures, die Robertson Foundation und das TED Audacious Project.

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