Lexikon der Fernerkundung

JSC

Engl. Akronym für Lyndon B. Johnson Space Center (JSC); diese NASA-Einrichtung in Houston (Texas) koordiniert seit 1961 das bemannte Raumfahrtprogramm der USA. Das JSC beherbergt das Mission Control Center (MCC), von dem seit Gemini 4 im Juni 1965 alle bemannten Raumflüge geleitet werden. Zuvor lag die Führung beim Langley Research Center in Virginia, wo seit November 1958 die sogenannte Space Task Group untergebracht war. Diese war mit der Durchführung des Mercury-Programms beauftragt worden. Heute werden vom MCC aus die Flüge zur Internationalen Raumstation überwacht. Außerdem befindet sich am JSC das Ausbildungszentrum der US-Astronauten. Insgesamt werden auf dem 655 Hektar großen Areal mehr als 14.000 Mitarbeiter beschäftigt.

Als Gründungsdatum des Manned Spacecraft Center (MSC), wie das JSC ursprünglich genannt wurde, gilt der 24. Oktober 1961. Am 17. Februar 1973 erhielt das MSC zu Ehren des ehemaligen US-Präsidenten Lyndon B. Johnson seinen heutigen Namen.

Das JSC beherbergt auch die Fotosammlung The Gateway to Astronaut Photography of Earth. Sie gilt als beste und umfangreichste Sammlung von Astronauten-Aufnahmen der Erde. Seit den Mercury-Missionen der frühen 1960er Jahre machen Astronauten Fotos von der Erde, die in dem riesigen Archiv des JSC vorgehalten werden und recherchierbar sind. Auch die Aufnahmen, die die Astronauten der ISS machen, werden täglich verarbeitet und und dem Archiv zugefügt. Mit Stand Mai 2013 umfassst das Archiv 1.670.082 Ansichten der Erde, die über die JSC-Webseite verfügbar sind. Darunter sind 1.189.393 Aufnahmen von der ISS.

Das folgende Foto ISS035-E-25019 der Laguna Verde wurde am 20.4.2013 mit einer Nikon D3S unter Verwendung eines 400-mm Teleobjektivs aufgenommen. Das Foto wurde zugeschnitten und in seinem Kontrast verbessert, Objektiv-Artefakte wurden entfernt. Es zeigt verschieden farbige Wasserflächen in Teilbecken der Laguna Verde in den Hochanden NW-Argentiniens. Der Seeboden liegt auf 4.095 m NN, während der Gipfel des lokalen Vulkans (im W des Sees, außerhalb des Bildes) noch über 3.000 m höher reicht (6,818 m NN).

Die Laguna Verde (58 km breit, 36 km lang) erscheint oft grün, was ihr den Namen gab. Das Bild zeigt die türkise Farbe im zentralen Teilbecken, eine gelbe bis schwarze Tönung im südlichen Teilbecken, bei den Einheimischen auch als Laguna Negro bekannt. Das nördlichste Becken (rechts) erscheint schwarz. Die große graue Zone, die den überwiegenden restlichen Teil der Laguna Verde ausmacht, kommt wahrscheinlich von der kombinierten Wirkung von flachem Wasser (nur wenige cm Tiefe) und von Sonnenlicht, das vom Wasser reflektiert wird.

Der Grund für die Farbunterschiede liegt im Vorhandensein von vielen unterschiedlichen Familien salzliebender Organismen in hypersalinen Seen. Diese Kleinstorganismen erzeugen diese verschiedenen Farben, oftmals in leuchtenden Tönen in Abhängigkeit von der Salinität und der Wassertemperatur in jedem Wasserkörper oder Teilbecken.

Der Rest des Seebodens ist trocken gefallen und erscheint weiß als Ergebnis der Bildung von dicken Salzablagerungen. Parallele Linien um das südliche Teilbecken (Laguna Negro) zeigen frühere Uferlinien dieses schrumpfenden Wasserkörpers an. Die Verdunstung entzieht Wasser, aber hinterlässt kurzlebige Uferlinien, die durch weißes Salz markiert werden.

ISS035-E-025019 Laguna Verde

Die Laguna Verde (58 km breit, 36 km lang) erscheint oft grün, was ihr den Namen gab. Das Bild zeigt die türkise Farbe im zentralen Teilbecken, eine gelbe bis schwarze Tönung im südlichen Teilbecken, bei den Einheimischen auch als Laguna Negro bekannt. Das nördlichste Becken (rechts) erscheint schwarz.

Quelle: NASA

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