Galileo (Raumsondenmission)
Bezeichnung für die Raumsondenmission der NASA zum Jupiter. Die Raumsonde wurde 1989 vom Space Shuttle Atlantis ausgesetzt, reiste 6 Jahre durch das Sonnensystem zum Jupiter, umkreiste ihn nahezu 8 Jahre lang und verglühte am 21. September 2003 in seiner dichten Atmosphäre. Insgesamt legte sie 4.631.778.000 km zurück.
Galileo bestand aus einem Orbiter und einer von ihm abtrennbaren Eintauchsonde (Jupiter Orbiter Probe), die 1995, kurz nach Erreichen einer Umlaufbahn um den Saturn in dessen Atmosphäre eindrang, Messungen vornahm und programmgemäß verglühte.
Galileo-Raumsonde über dem Jupiter Quelle: NASA |
Die zehn Instrumente von Galileo lieferten hochaufgelöste Oberflächenbilder und darüber hinaus eine Vielfalt neuer Erkenntnisse. Man versteht den differenzierten Aufbau und die unterschiedliche Entwicklung der Eismonde Europa, Ganymed und Callisto wesentlich besser als nach den Vorbeiflügen von Voyager. Unter den eisigen Oberflächen der Monde Europa, Ganymed und möglicherweise auch Callisto wurden salzige Wasserozeane entdeckt, verbunden mit Spekulationen über mögliche einfache Lebensformen in diesen Meeren. Ferner stellte man bei dem größten Jupitermond Ganymed ein eigenes Magnetfeld fest. Galileo bestätigte, dass Io der vulkanisch aktivste Mond im Sonnensystem ist und sein silikatisch-schwefeliger Vulkanismus so heiß ist, wie es auf der Erde vor zwei bis drei Milliarden Jahren der Fall gewesen sein könnte.
Galileo-Raumsondemit Jupiter und seinen Monden Bildergalerie der Galileo-Mission, auf NASA-Seite anklickbar Quelle: NASA |
Das Bild unten entstand mit Hilfe der drei Wellenlängenbereiche im Nahen Infrarot der bildgebenden Kamera auf Galileo (756 nm, 727 nm und 889 nm, wiedergegeben als rot, grün und blau). Sie zeigen die unterschiedliche Höhe und Mächtigkeit der Wolken. Hellblaue Wolken sind hoch und dünn, rötliche Wolken sind tiefliegend, und weiße Wolken sind hoch und dick. Die Wolken und der Dunst über den Weißen Ovalen sind hoch und reichen bis in die Stratosphäre des Jupiter. Über der zyklonalen Struktur fehlt der hochliegende Dunst. Dunkles Purpur repräsentiert wahrscheinlich hochliegenden Dunst, der über einer tieferen klaren Atmosphärenschicht liegt. Galileo ist das erste Raumfahrzeug, das Wolkenschichten auf Jupiter unterscheiden kann.
Ovale Wolkensysteme dieser Art sind oft verbunden mit chaotischen zyklonalen Systemen wie hier der ballonförmige Wirbel, den man zwischen den gut ausgebildeten Ovalen sieht. Das Zentrum dieses Systems liegt bei 30° S und 100° W, und es rotiert im Uhrzeigersinn um sein Zentrum. Die ovalen Wirbel in der oberen Hälfte des Bildes sind zwei der langlebigen Weißen Ovale, die sich südlich des Roten Flecks in den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts bildeten, und die wie der Rote Fleck gegen den Uhrzeigersinn rotieren. Die O-W-Erstreckung des linken Weißen Ovals beträgt 9.000 km. Die Weißen Ovale treiben relativ zueinander in longitudinaler Richtung und beengen zum Aufnahmezeitpunkt die zyklonale Struktur.
Dieses und weitere Bilder wurden am 19. Februar 1997 aus einer Entfernung von 1,1 Mill. km aufgenommen mit Hilfe des Systems Solid State Imaging (CCD) an Bord des Galileo-Raumfahrzeugs.
Jupiters langlebige Weiße Ovale in Falschfarbendarstellung Quelle: NASA |
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