Diskretisierung
Engl. discretisation; zeitliche und räumliche Kontinua (Oberflächen, geschwungene Linien) müssen zur digitalen Handhabung je nach angestrebter Auflösung bzw. Maßstab diskretisiert - in kleine Abschnitte bzw. einzelne Punkte zerlegt - werden.
So werden zeitlich kontinuierlich anfallende (Mess-)Daten wie Lufttemperatur, Niederschlag, Pegelstände oder Verkehrsströme nur in bestimmten Zeitintervallen erhoben oder auf Zeiträume bezogen und als Einzelwerte gespeichert. Insbesondere ist die räumliche Diskretisierung von Geoobjekten eine wesentliche Voraussetzung zur Erfassung und Modellierung in Geoinformationssystemen:
- Punkthafte Geoobjekte sind bereits diskrete Daten.
- Linienhafte Geoobjekte wie z.B. ein Bach oder ein Weg werden in einzelne Teilstrecken zerlegt, wobei nur deren Anfangs- und Endpunkt digital erhoben und der Verlauf dazwischen als geradlinig angenommen werden. Dieses Prinzip entspricht der Festlegung von Flurstücksgrenzen, bei der an jeder Ecke oder bei jeder Richtungsänderung der Grenze ein Grenzstein gesetzt ist. Zuweilen werden Anfangs- und Endpunkte erfasst und das Zwischenstück durch Angabe einer Funktion modelliert und diskretisiert (z.B. als Bogenstück durch Festlegen eines Radius).
- Flächen werden durch Grenzlinien erfasst, die nach dem gerade beschriebenen Prinzip modelliert werden.
- Bei Rasterdaten wird eine Linie (bzw. Fläche) durch einzelne bzw. benachbarte Pixel diskretisiert.