Lexikon der Fernerkundung

Demeter

Engl. Akronym für Detection of Electro-Magnetic Emissions Transmitted from Earthquake Regions; abgeschlossene Mikrosatelliten-Mission der CNES zur Untersuchung von ionosphärischen Störungen als Folge von natürlichen geophysikalischen Erscheinungen wie Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Der Satellit registrierte die gesamte elektromagnetische Aktivität unseres Planeten. Ziel war es, die Zusammenhänge zwischen spezifischen elektrischen Signalen in der Ionosphäre und das Auftreten von Erbeben nachzuprüfen und gegebenenfalls abzuschätzen, ob dadurch die Vorhersage von Erdbeben möglich wäre.

Es wird vermutet, dass es während und auch vor Erdbeben zu Auswirkungen in der Ionosphäre kommt. Als mögliche Ursachen werden chemische, akustische und elektromagnetische Mechanismen diskutiert. Beispielsweise wird die Freisetzung von Ladungsträgern aus oxidischen Mineralien durch tektonischen Spannungen angeführt, aber auch Effekte wie die Anregung von atmosphärischen Schwerewellen durch Ausgasungen. Auch wenn die Ionosphäre seit längerem vom Boden aus und mit Satelliten überwacht wird, ist eine Kopplung derzeit nicht als nachhaltig nachgewiesen anzusehen. Ein weiterer Satellit, der dieses Phänomen näher untersucht, ist der 2006 gestartete und bis 2007 aktive russische Kompas 2.

Demeter befand sich in 710 km Höhe auf einer sonnensynchronen Umlaufbahn mit einer Inklination von etwa 98°. Der Satellit absolvierte 14 Umläufe pro Tag. Demeter ist die erste Mission des Vielzweckprogramms Myriade. Der Start erfolgte im Juni 2004 mit einer DNEPR-Rakete vom Weltraumbahnhof Baikonur. Am 6.12.2010 wurde die Mission beendet.

Weitere Informationen:


Pfeil nach linksDeMarine / DeMarine-2LupeIndexdensity slicingPfeil nach rechts