AIM
Engl. Akronym für Aeronomy of Ice in the Mesosphere; NASA-Satellit zur Beobachtung der leuchtenden Nachtwolken (NLCs, engl. für noctilucent clouds, alt. PMCs für Polar Mesospheric Clouds). Das wichtigste Ziel von AIM ist die Antwort auf die Frage, warum sich diese hohen Wolken bilden und zunehmend verändern. Indem das thermische, chemische und dynamische Umfeld der PMCs gemessen wird, kann eine Verbindung zwischen der Mesosphäre und diesen Wolken quantifiziert werden. Schlussendlich stellen diese Ergebnisse die Grundlage einer längerfristigen Studie zur Veränderlichkeit des mesosphärischen Klimas und sein Verhältnis zur globalen Klimaänderung dar.
AIM wurde am 25. April 2007 um 20:26 UTC mit einer Pegasus-XL gestartet und umkreist die Erde in einem polaren Orbit. Nach dem Start erhielt der Satellit die zusätzliche Bezeichnung Explorer 90. Die Mission wurde mehrfach verlängert, im März 2023 wurde die Mission wegen Energieproblemen für beendet erklärt.
AIM Satellit Quelle: Hampton University | AIM lieferte das bisher detaillierteste Bild der nordhemisphärischen Wolken: - Die Wolken erscheinen jeden Tag, sind weit verbreitet und stark variabel auf stündlichen bis täglichen Zeitskalen.
- Die Helligkeit der PMC variiert in horizontaler Erstreckung um einige Kilometer. Aufgrund der hohen Auflösung der AIM-Sensoren weiß man, dass in kleineren Bereichen die Wolken zehnmal heller sind, als in älteren weltraumbasierten Messungen ermittelt.
- Ein schon zuvor vermutetes Auftreten von sehr kleinen Eispartikeln wurde nachgewiesen. Man nimmt an, dass es für starke Radarechos während der sommerlichen Mesosphäre verantwortlich ist.
- Mesophärisches Eis kommt in einer durchgehenden Schicht vor, die sich von der größten Dichte bei 83 km bis in ca. 90 km Höhe erstreckt.
- Mesophärische Wolkenstrukturen weisen komplexe Charakteristika auf, die auch in normalen troposphärischen Wolken vorhanden sind. Mit dem CIPS-Imager wurden sie zum ersten Mal dargestellt.
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| CIPS Das Cloud Imaging and Particle Size Experiment ist ein komplexes Kamerasystem, das die Wolken fotografieren soll. Das Instrument wurde vom Laboratory for Atmospheric and Space Physics (LASP) der University of Colorado gebaut und verfügt über vier Kameras. Es können Panoramabilder mit 120° mal 80° angefertigt werden. Außerdem wird der Kontrast der Fotos durch ein Filter für ultraviolettes Licht verstärkt. |
| SOFIE Das Solar Occultation for Ice Experiment verfügt über verschiedene Sensoren. So soll die Temperatur der Wolken gemessen werden. Mit SOFIE soll die Beschaffenheit der Wolken erforscht werden. Dazu gehört, die Menge des gefrorenen Wasserdampfes zu ermitteln. Zusätzlich kann SOFIE Gase definieren, wodurch die Chemie dieser Wolken erklärt werden soll. Gebaut wurde das System von der Utah State University. |
| CDE Das Cosmic Dust Experiment wurde wie das CIPS-Gerät vom LASP gebaut und soll, wie Stardust, kleine Meteoritenpartikel auffangen, die in die Erdatmosphäre gelangt sind. Dies ist wichtig, da vermutet wird, dass dieser Staub für die Entstehung oder Veränderung der hohen Wolken von Bedeutung ist. Auf dem Satelliten ist CDE so befestigt, dass es von der Erde weg gerichtet ist. |
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