Interpretationsfaktoren
Engl. interpretation elements, franz. éléments d'interprétation; nach DIN 18716 "Merkmale und Strukturen, die Hinweise für die Interpretation des Bildinhaltes geben", verbunden mit der Anmerkung: "Es sind mit besonderen Begriffen belegt:
- Texturen: lokale Bildstrukturierungen, die für bestimmte Oberflächen typisch sind;
- Lineamente; Lineationen: genähert geradlinige Bildstrukturen, aus deren Häufigkeit und Richtung Objektinformationen abgeleitet werden können;
- Objektmuster: räumliche Strukturen bestimmter Objekte (z. B. Entwässerungsnetze), aus denen Objektinformationen abgeleitet werden können."
Diese dem Erkennen von Objekten und Sachverhalten beitragenden Einzelfaktoren wirken im Allgemeinen in nicht überschaubarar Weise zusammen. Bei Albertz (2007) finden sich weitere Interpretationsfaktoren mit ausführlichen Erläuterungen. Dazu gehören:
- Helligkeit einer Fläche (die Schwärzung im Schwarzweißbild)
- Helligkeitsunterschiede zwischen verschiedenen Flächen
- Farbton (bei Farbbildern) - jene Eigenschaft, durch die sich die bunten Farben von den unbunten (Weiß, Grau, Schwarz) unterscheiden und für die Farbnamen wie Gelb, Rot, Blau, Grün üblich sind
- Farbsättigung (bei Farbbbildern) - jene Qualität, nach der eine Farbe (bei gleicher Helligkeit und gleichem Farbton) blasser oder kräftiger erscheint
- Objektform
- Objektgröße
- Oberflächentextur
- Schattierungen, besonders zum Erkennen von Oberflächenformen wichtig
- relative Lage von Objekten - Nutzung des Umfelds / des Kontexts zur Interpretation; ggf. entstehende Objektmuster (Entwässerungsnetze, Vegetationsmuster, Siedlungs- und Flurformen)
- stereoskopischer Effekt - ermöglicht die räumliche Wahrnehmung derjenigen Geländfläche, die in zwei sich überlappenden Luftbildern wiedergeben sind; hohe praktische Bedeutung, z.B. bzgl. geomorphologischer Formen, Wuchshöhen der Vegetation, Form / Höhe von Gebäuden usw.