Lexikon der Fernerkundung

geometrische Auflösung

Syn. räumliche Auflösung; engl. spatial resolution, franz. résolution géométrique; die geometrische Auflösung kennzeichnet allgemein die Fähigkeit eines Sensorsystems, Signale von benachbarten Objektstrukturen getrennt zu erfassen. Es werden verschiedene Maße für die Auflösung benutzt, insbesondere die in der Optik und Photographie gebräuchlichen Linien je Millimeter (L/mm). Bei photographischen Aufnahmesystemen wird die geometrische Auflösung durch die Körnung des Films, die Brennweite und die Flughöhe beim Bildflug bestimmt.

Die Ergebnisse der Aufnahme mit Scannersystemen oder Radar-Systemen liegen in der Regel in Form digitaler Bilddaten vor. Dasselbe gilt entsprechend für digitalisierte photographische Bilder. Digitale (bzw. digitalisierte Bilder) liegen in Rasterformat vor. Dieses Raster besteht aus quadratischen Bildelementen (picture elements = Pixel). Die geometrische Auflösung gibt hier die Größe (Kantenlänge) eines einzelnen Bildelements (Pixels) an. Dabei kann entweder auf die Bildgröße oder auf die Objektgröße Bezug genommen werden (sofern auf Objektgrößen Bezug genommen wird, werden die Angaben in m auch als Bodenauflösung bezeichnet). Diese Maßgabe hat den Vorteil, dass sie eindeutig ist und leicht vergleichbar erscheint. Tatsächlich wird die Erkennbarkeit topographischer Details mit der Verkleinerung der Bildelemente drastisch verbessert.

Bei digitalen Scannerdaten ergibt sich die geometrische Auflösung aus der Abtastoptik des Sensors, der Brennweite und der Flughöhe.

Geometrische Auflösung bei digitalen Rasterdaten Geometrische Auflösung bei digitalen Rasterdaten Quelle: http://www.uni-graz.at/geowww/geo/ (R.o.)

Die Erkennbarkeit topographischer Details wird mit der Verkleinerung der Bildelemente und somit auch die geometrische Auflösung drastisch verbessert. Jene Bildteile, die mit einer Belichtung im Idealbelichtungsbereich entstehen, haben die beste geometrische Auflösung.
Die erreichten Bodenauflösungen liegen bei flugzeuggetragenen Systemen zwischen 10 und 20 cm (Luftbilder und Flugzeugscanner) und mehreren Metern (abbildende Spektrometer). Hochauflösende kommerzielle Erdbeobachtungssatelliten erreichen heute geometrische Auflösungen im Submeterbereich, während Systeme für andere Anwendungen (z.B. Wettersatelliten) im Kilometerbereich liegen.


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