Lexikon der Fernerkundung

Histogramm

Engl. histogram, franz. histogramme; nach DIN 18716 eine "tabellarische oder graphische Darstellung, die zeigt, wie häufig einzelne Grauwerte in einem digitalen Bild vorkommen".

Ein Histogramm stellt den quantitativen Anteil der Grauwerte beziehungsweise der Farbwerte häufig in einer Grafik (Säulendiagramm) dar, in dem die absoluten oder relativen Häufigkeiten über den auf der Abszissenachse abgetragenen Merkmalswerten bzw. statistischen Daten dargestellt sind. Das Histogramm eines Bildes erlaubt auch eine Aussage über Kontrastumfang und Helligkeit des Bildes. Es enthält keine Information über die räumliche Verteilung der Grauwerte.

In einem farbigen Bild kann entweder ein Histogramm über alle möglichen Farben oder drei Histogramme über die einzelnen Farbkanäle erstellt werden; letzteres ist meist sinnvoller, da die meisten Verfahren auf Grauwertbildern basieren und so die sofortige Weiterverarbeitung möglich ist.

In der Bildverarbeitung berechnet man Histogramme, um beispielsweise für eine Farbreduktion die Grauwertverteilung zu ermitteln. Histogramme werden auch als Hilfsmittel zur Klassenbildung in thematischen Karten genutzt. In der Photogrammetrie und Fernerkundung sind die Häufigkeiten der einzelnen Grauwerte (Intensitätswerte) ein statistisches Charakteristikum des digitalen Bildes. Das Histogramm ist die Grundlage für eine Vorverarbeitung digitaler Bilder zur Änderung der Helligkeit und des Kontrastes sowie zur flächenbasierten Merkmalsextraktion.

In der beschreibenden Statistik sind Histogramme Grundlage zur Darstellung der klassifizierten Werteverteilung, aus der dann Balken- oder Säulendiagramme zur Visualisierung raumbezogener Verteilung entstehen können.


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