Lexikon der Fernerkundung

Farbinfrarotfilm

Engl. colour infrared film; CIR film, franz. film infrarouge couleur; der Farbinfrarotfilm besteht wie der Farbfilm aus drei farbempfindlichen Schichten, jedoch mit dem Unterschied, dass die blauempfindliche durch eine infrarotempfindliche Schicht ersetzt wird. Die Schichten sind also für das sichtbare Grün und Rot und das nicht sichtbare Infrarot empfindlich. Da die drei im Bereich von 0,4 bis 0,9 μm empfindlichen Emulsionen auch blau reflektierende Objekte aufzeichnen können, wird ein blauabsorbierender Gelbfilter vor dem Objektiv angebracht. Durch Wegfiltern der kurzwelligen Blaustrahlung (blaue Objekte erscheinen in Schwarz) werden die einzelnen Schichten korrekt belichtet und das Bild wirkt schärfer.

Die Zuordnung der Farben im Farbinfrarotfilm ist daher ein rein technischer und im Grunde willkürlicher Vorgang, weshalb diese ohne Schwierigkeiten geändert werden kann. Meist wird aber folgende Farbzuordnung verwendet: Grün reflektierende Objekte erscheinen blau, rot reflektierende grün und infrarot reflektierende rot. Da keine der möglichen Farbzuordnungen der tatsächlichen Wahrnehmung entspricht, werden Farbinfrarotbilder auch als 'Falschfarbenbilder' bezeichnet.

Beim Farbinfrarotfilm ist besonders die Behandlung von Vegetation sehr aufschlussreich. So erscheinen lebende, grüne, gesunde und daher Infrarot reflektierende Blätter rot, während abgestorbene Blätter in Grün oder einer Mischfarbe von Grün und Rot abgebildet werden. Auf Grund dieser Eigenschaft wird der im zweiten Weltkrieg entwickelte Vorläufer des Farbinfrarotfilms im englischsprachigen Raum als 'camouflage detection film' bezeichnet. Mit ihm war es möglich, künstliche Blätter oder mit grüner Farbe getarnte Objekte, welche kein Infrarot reflektieren und daher blau erscheinen von gesunder Vegetation zu unterscheiden.


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